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Dalheim (Familienname)
Dalheim (Familienname) (auch: Talheim[1], Dhalheim[2]) ist als solcher in unterschiedlichen Regionen nachweisbar[3]. Es ist ungklärt, ob die Dalheim einen einheitlichen Familienverband bilden[4]. Ihre Beziehung zur Pfalz bestand aus einem Burglehen Kestenburg, ihre Beziehung zu den Oberstein (Kredenburger Linie) und aus einer Bindung an den Bischof von Speyer.[5] Von besonderer Bedeutung für diese Seite ist Margarethe von Dalheim, die Ehefrau von Viax von Oberstein, die in Alsterweiler lebte und dort auch verstarb[6].
Schreibweise Talheim und Dalheim
Die Schreibweise des Namens war zunächst "Talheim". Aber schon im 15. Jahrhundert lässt sich "Dalheim" nachweisen, das von den letzten Namensträgern - so auch im Falle der Nachweise in Alsterweiler - überwiegend geführt wurde[8]. Die Schreibweise Dala ist auf die Auswertung von Remling zurückzuführen, der sich auf die Regesten[urk 1] des Landesarchivs Speyer bezieht.
Das Geschlecht war hauptsächlich am mittleren Neckar[web 1] und im Kraichgau[web 2] begütert, verfügte aber auch über sog. Fernbesitz in den Gemeinden Deidesheim und Kirrweiler (Pfalz)[9].
Wappen Grabmal Oberstein
Das Wappen auf dem Grabmal Oberstein verweist auf die Talheim bei Rauenberg. Möglicherweise stammten alle Dalheimer/Talheimer von der Linie aus dem bei Lauffen liegenden Talheim bei Heilbronn[lit 1]. Die von Dalheim oder von Talheim treten erstmals im Jahr 1230 als Ritteradel[beg 1] in Erscheinung. Wie viele andere bedeutende Familien teilte sie sich in mehrere Zweige auf, die durch sogenannte Beinamen unterschieden werden. Zu den bedeutenden Beinamen der Dalheim zählt der Name Hegning[lit 2].
Dalheim und das Klausenthal
Im Jahre 1525 zerstörten einheimische Bauern die Kredenburg[anm 1]. Dazu schreibt Urban Ziegler in seinem Beitrag Kredenburg sinngemäß: Der Bruder von Margarete von Dalheim, Hans von Dalheim, seines Zeichens Amtmann (in Germersheim[10]) half den Mönchen der zerstörten Abtei Limburg im Klausenthal Gebäude und eine Kirche zu errichten. Zum diesem Zwecke wurde den Bauern das Land weggenommen[anm 2][anm 3]. Daraufhin zerstörten sie die Kredenburg[anm 4].
Die Bauern verpflichteten sich die Kosten des Wiederaufbaus der Kredenburg zu tragen. 1533, 1548, 1550 wurde die Burg unter Mithilfe der Bauern wieder aufgebaut. Im Tor[anm 5] der Burg ist eingeritzt, daß Viax von Oberstein im Jahre 1548 „den Bau machte“. Er nahm jedenfalls bauliche Veränderungen vor. Zu dieser Zeit waren Melchior von Dalheim und seine Ehefrau, geb. von Dienheim[anm 6], Mitbesitzer der Burg[anm 7].
Im Jahre 1552 wrd die Burg erneut durch Albrecht von Brandenburg, genannt „Alcibiades“ zerstört, da die Bewohner der Burg katholisch waren, er aber alles Katholische haßte und reformieren wollte. Ein Jahr später wird das Haus des Benedikt Wolfen in Alsterweiler als Wohnsitz der Burgbewohner gekauft, da die Burg zerstört war. Im selben Jahr stirbt Viax von Oberstein[11].
Linien Dalheim
Unter diesem Namen treten am Oberhein mehrere Geschlechter verschiedenen Stammes und Wappens auf. "Die Zutheilung der Personen auf die einzelnen Stämme kann, wo dies durch Siegel nicht begründet ist, nur eine muthmaßliche sein."[12][13]
Eindeutig zuzuordnen ist das Wappen der Dalheim in Alsterweiler. Auf dem Grabmal Oberstein ist das Wappen dargestellt. Setzt man dies mit den Recherchen von Knobloch in Verbindung, zeigt sich folgendes Bild:
Dahlheim von Eberbach führen in einem von Spitzen gespaltenen Schilde eine aufsteigende Spitze wechselnder Farben. Die Helmzier zeigt übereck geteilte Büffelhörner. Zu diesem Wappen gehören:
Hans von Dalheim - Hans von Talheim
Hans von Dalheim taucht in mehreren Generationen (Leitname) auf. Somit ist eine Zuordnung schwierig. In der Urkunde DHM Do 79 113 wird neben einem Hans von Talheim der Ältere auch ein Hans von Talheim (der Junge) genannt. Hans von Dalheim. Er besiegelt 1460 eine Urkunde des Klosters Gengenbach[14].
Die bisher recherchierten Namensträger Hans von Dalheim / Hans von Talheim gehören mindestens vier Generationen an: Hans von Talheim (Vogt) Hans von Talheim Hans von Talheim der Ältere Hans von Talheim der Jüngere
Margarethe von Dalheim
Mit dem Namen Margarethe treten mehrere Frauen aus unterschiedlichen Generationen auf. Dies macht eine genaue Zuordnung schwierig. Als Väter wird jeweils Hans von Dalheim genannt, was die Zuordnung nicht erleichtert. Aufgrund der großen Zeitspanne der Nachweise in Urkunden muss es sich um mehrere Personen handeln.
- Margarethe von Dalheim (Zeutern). Sie erscheint 1468 in einer Urkunde als Tochter von Hans von Dalheim (Sohn des Dietrich) und dessen Ehefrau Beatrix von Altdorf und als Ehefrau von Herman von Zuttern (Zeubern) mit Verschreibungen für Deidesheim und Kirrweiler (Pfalz).[15]
- Margarethe von Dalheim (Zeutern). Sie erscheint 1480 als Witwe von Hermann von Zuttern und 1513 als Witwe von Caspar Widergrün von Stauffenberg, eine Korngülte in Appenweier verkaufend[16]. Es dürfte sich damit um die gleiche Person wie oben handeln.
- Margarete von Dalheim. Sie war die Ehefrau von Viax von Oberstein. Ihr Vater war Johannes von Dalheim, die Mutter Katharina von Randeck (siehe dazu Grabmal Oberstein.
Des weiteren werden für das Domkapitel folgende Personen benannt:
Gerhard von Talheim
- Gerhard von Talheim (1360-1373) sowie Helfried von Talheim (1276-1291)[17]
Simon von Talheim
- Simon von Talheim, vermutlich ein Sohn des Simon von Talheim, der als königlich-pfälzischer Haushofmeister in Erscheinung getreten ist.[18]
In der Stammtafel von Henschel wiederum taucht Hans von Dalheim für den Zeitraum 1433/1482 mit einem Vater Dieter von Dalheim für 1406, 1409, 1427 auf. Dies würde zu den o.g. Einträgen passen. Dieter von Talheim war verheiratet mit einer Margarete von Hoffenheim. In der gleichen Stammtafel tauchen auch die erwähnten Gerhard von Talheim und Helfried von Talheim auf. [19] [20] [21] [22] [23] [24] [25]
Ursula von Dalheim
Ursula von Dalheim wird[26] ebenfalls dem Rauenberger Zweig zugeordnet. Da sie in einer Urkunde zum Klausenthal namentlich erscheint, ist die Zuordnung der anderen Familienangehörigen bis hin zu Margarete von Dalheim als sicher anzunehmen.
Peter von Talheim
"7r-8v Schuldverschreibung. (Zeitraum 1445)"
...Peter von Talheim (Dalheim), Unterlandvogt im Elsaß...schulden Friedrich von Massenbach und dessen Frau Else von Brübach 2900 fl. rheinisch und verpflichten sich, die Summe auf Kathedra Petri (22. Februar) des nächsten Jahres in der Stadt Wimpfen mit 5% Zinsen zurückzuzahlen."[27]
"27r-35r Pfandbrief. (Zeitraum 1445)
Pfalzgraf Friedrich I. verkauft...Bürgen:...Peter von Talheim."[28]
Familienverband
Ein Familienverband lässt sich am besten über die Urkunden herstellen. So ist unzweifelhaft, daß folgende Personen zu einem direkten Familienverband gehören: Hans von Dalheim (der Alte), Hans von Dalheim (der Junge), Margarete von Dalheim, Christoffel von Dalheim, Katharina von Dalheim, Amalie von Dalheim, Ottilia von Dalheim - diese alle aus der Urkunde DHM Do 79 113. Dazu gehört auch Ursula von Dalheim (verheiratet mit Stephan zum Jungen) aus der Urkunde LA Sp D 1 Nr.653.
Diese Namen würden sich in die Angaben von Henschel (1995)[29] wie folgt einfügen:
Hans von Dalheim der Alte (ev. verheiratet mit Beatrix von Altdorf?) war der Vater von Eberhard von Dalheim, Margarethe von Talheim, Christoffel von Dalheim und von Hans von Dalheim der Ältere, Hans von Dalheim der Jüngere. Kinder des Christoffel von Dalheim, verheiratet mit Amalia Weirich sind Katharina von Dalheim, verheiratet mit Bernhard von Schwarzenberg, und Ottilia von Dalheim, Kind des Eberhard von Dalheim ist Ursula von Dalheim.
Weblinks
Literatur
- ↑ Henschel, Hans-Dietrich (1995), ‹Rauenberg und die Junker von Dalheim Kraichgau. Beiträge zur Landschafts- und Heimatforschung.› XIV (Band Seite(n): 107-125). (CMS 98).
- ↑ Henschel, H.-D. (1995) Rauenberg und die Junker von Dalheim. IN Hg. (Ed.), Kraichgau. Beiträge zur Landschafts- und Heimatforschung. Eppingen, Seite 107
Einzelnachweise
- ↑ XXX
- ↑ XXX
- ↑ Knobloch
- ↑ Fouquet, Seite 825
- ↑ Henschel, H.-D. (1995) Rauenberg und die Junker von Dalheim. IN Hg. (Ed.), Kraichgau. Beiträge zur Landschafts- und Heimatforschung. Eppingen, Seite 119
- ↑ siehe dazu: Grabmal Oberstein.
- ↑ Henschel, H.-D. (1995) Rauenberg und die Junker von Dalheim. IN Hg. (Ed.), Kraichgau. Beiträge zur Landschafts- und Heimatforschung. Eppingen, Seite 108
- ↑ Henschel, H.-D. (1995) Rauenberg und die Junker von Dalheim. IN Hg. (Ed.), Kraichgau. Beiträge zur Landschafts- und Heimatforschung. Eppingen, Seite 107
- ↑ Fouquet, G. (1987) Das Speyerer Domkapitel im späten Mittelalter (ca. 1350-1540): Adlige Freundschaft, fürstliche Patronage und päpstliche Klientel Mainz, Selbstverlag der Gesellschaft für Mittelrheinische Kirchengeschichte, Seite 714ff.
- ↑ Amtsort Germersheim ergänzt durch Matzinger
- ↑ Viax von Oberstein starb am 06. März 1553, siehe dazu Viax von Oberstein
- ↑ Knobloch, Seite 195
- ↑ Nach dem Dorfe Talheim, B.-A. Engen, nannte sich Otte miles von Talheim, 1242 Zeuge einer in Weißweil ausgestellten Urkunde, Knobloch
- ↑ Knobloch, Seite 195
- ↑ LA D21 Nr.96
- ↑ Knobloch, Seite 195
- ↑ Fouquet, Seite 826 und 827
- ↑ Fouquet, Seite 827
- ↑ Die Dahlheim von Eberbach in Schwaben führten in einem von S. und ‡ gespaltenen Schilde eine aufsteigende Spitze wechselnder Farben; H.: zwei ‡ s. übereck getheilte Büffelhörner; Had.: ‡ s. (Bäheler, fol. 21a; bei Siebmacher III, pag. 117, No. 7; V, pag. 123, No. 8 und bei Herzog VI, pag. 283, sind die Farben des Schildes entgegengesetzt). Hierher gehört Hans von Dalheim, welcher 1460 eine Urkunde des Kloster Gengenbach besiegelt. Wohl seine Tochter war Margarehta v. D., welche 1480 als Witwe Hermanns von Zuttern erscheint und 1513 als Witwe des Caspar Widergrün von Stauffenberg eine Korngülte in Appenweier verkaufte.
- ↑ Talheim, Preußische Enclave bei Meßkirch. Dnus. Eberhardus miles de Talhain 1268 /. einer Urk. in Geisingen; sein Sohn Heinricus 1290. Dietricus de Talhain 1271 Z. einer Urk. in Meßkirch. Herr Diether von Dalheim, R., 1335. Fraglich, ob hierher gehörig; Margarethe von Talhan 1466 Priorin zu Engelthal, Hans Caspar von Thalheim zu Villingen, Oberste, Sohn Reinhards und der Maria von Pulach, zeugte mit einer von Mansch: Maria Clephe v. T., verm. 1581 an David von Waldkirch. Die Erben einer Euphroeyne von Mandach, geb. v. T., werden 1614 genannt.
- ↑ Die ≥Dalheim uff dem gaw≥ führten in einem s. ‡ getheilten Schilde oben einen r. Turnierkragen von fünf Lätzen; H.: zwei (mitunter mit dem Turnierkragen bleegte) s. ‡ getheilte Büffelhörner; Hd. ‡ s. (Böheler, fol. 21a; Siebmacher I, pag. 112, Nr. 3). Hierher gehören den Siegeln nach: Raban von Dalheim 1457 Reichsschultheiß von Hagenau; Bernolt von Talheim , R., 1362; Bernold v. D., Raffan`s sel. Sohn 1428, Peter v. D. 1456; vermuthlich auch Herr Gerhard v.D. gen. von Plangenstein, R., 1321 und 1337 Zeuge von Urk. der Markgrafen von Baden und der Ek. Gerhard von Thalheim, welcher 1390 dem von Falkenstein im Höllenthale agsagte.
- ↑ Hug von Thalheim von Dyesen, Theilhaber der Burg Dießen, der im Schilde einen aufgerichteten Fuchs oder Wolf führte und 1312 mit seiner Mutter Clementia (Tochter des Hugo von Bellenstein selig und Witwe des Hugo v.T.), dem Kloster Alpirsbach mehrer Güter an der Württembergischen Grenze veräußerte, gehörte nach v. Alberti vermutlich zu den in Hohenzollernschen Diensten stehenden von Gültstein und nannte sich nach Thalheim im O.-A. Rottenburg oder O.-A. Nagold.
- ↑ Hans Pfau von Thalheim, Ek., 1379 Gemahl der Anna, Tochter Heinrich`s von Riexingen, gen. Kirchherre, gehörte seinem Siegel nach (ein Hifthorn mit Band auf einem Dreiberge: S. Johannis, Pfar. de Talheim.) wohl z u den Horneck von Hornberg.
- ↑ Die von Talheim, welchen Oehem`s Chronik zu den Dienstmannen der Reichenau rechnet und als deren Wappen einen s.r. getheilten Schild mit drei Rosen wechselnder Farbe sind, sind von Tannheim (Siehe dieser Artikel.)
- ↑ Laut gütiger Mittheilung des Kgl. Württ. Archivsraths Herrn von Alberti dürften die ad 3 genannten von Thalheim im O.A. Hall, die ad 4 genannten von Thalheim im O.-A. Heilbronn sich geschrieben haben. Knobloch, Seite 191, 192 digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/kindlervonknobloch1898bd1/0195
- ↑ Henschel, Hans-Dietrich (1995), ‹Rauenberg und die Junker von Dalheim Kraichgau. Beiträge zur Landschafts- und Heimatforschung.› XIV (Band Seite(n): 107-125). (CMS 98), Seite 121
- ↑ Cod. Pal. germ. 158, Formelbuch, Papier · 227 Bll. · 30,9 x 22 · Heidelberg (?) · um 1455-1460 (Nachträge bis nach 1538). Siehe dazu: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cpg158/0041. Unter Verweis auf ©Dr. Matthias Miller, Universitätsbibliothek Heidelberg 2003.
- ↑ Cod. Pal. germ. 158, Formelbuch, Papier · 227 Bll. · 30,9 x 22 · Heidelberg (?) · um 1455-1460 (Nachträge bis nach 1538). Siehe dazu: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cpg158/0083. Unter Verweis auf ©Dr. Matthias Miller, Universitätsbibliothek Heidelberg 2003.
- ↑ Henschel, H.-D. (1995), Rauenberg und die Junker von Dalheim In: Kraichgau. Beiträge zur Landschafts- und Heimatforschung. (Hg.), Band XIV, Seite(n): 107-125. (CMS 98).
Anmerkungen
- ↑ siehe dazu: LA Sp XXX
- ↑ Woher Urban Ziegler diese Information hatte bleibt unklar
- ↑ Diese Formulierung ist unklar: Was bedeutet weggenommen?
- ↑ Dieser Zusammenhang ist nicht belegt. Es könnte sich auch um eine Zerstörung handeln, die aus den Bauernaufständen herrührte. Schließlich gab es vergleichbare Zerstörungen auch andernorts.
- ↑ Der Stein ist in der Umfassungsmauer nach Osten eingelassen
- ↑ Es handelt sich wohl um XXX
- ↑ Woher Urban Ziegler diese Information hatte bleibt unklar
Zitate
Urkunden
- ↑ Landesarchiv Speyer: Regeste Nr. 1378 - Wittschbach 1573. 1573, LA Sp, Hochstift Speyer, D 1. Die Urkunde ist als Original nicht mehr nachweisbar.
Begriffe
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Dalheim (Familienname) gehört den Kategorien an: Landstand, Dalheim
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