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Schdrääsel
Schdrääsel (auch Streusel) ist die Bezeichnung für die Einstreu und das Lesegut im Wald. Das Aufsammeln im Wald wurde über die Ausgabe von Streuwerkscheinen durch den Förster und die Gemeindeverwaltung geregelt.
Situation in Alsterweiler
Durch die Nähe zum Wald nutzten die Bewohner von Alsterweiler von alters her das Sammeln von Streu. Zudem waren viele Einwohner von Alsterweiler ohne Ausbildungsberuf und lediglich als Tagelöhner beschäftigt. Landwirtschaft im Nebenerwerb war unabdingbar. Und für das Auslegen der Stelle wurde das Schdrääsel genutzt.
Fundstellen zu Schdrääsel
Die Anzahl der Einträge in der folgenden Tabelle beträgt: 1
Sammlung_1 | Sammlung_2 | Anmerkung | Zitat | Schlagwort | Fundstelle | SeiteDieses Attribut ist ein Spezialattribut in diesem Wiki. | Nutzen für Alsterweiler | Jahr | Tag | Datum | Vorkommen | |
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Die Flur von Maikammer-Alsterweiler/Flurnamen | Eichelberg Flurnamen (Alsterweiler) Weinberghaus Franz Lederle Flurname Äächelberch Hexenweg Krottenburg Alsterweiler | Der Eichelberg ist wohl die bekannteste Einzellage in Alsterweiler. | am Eichelberg (mdal. am Äächelberch) 1669 Ein halber Morgweingart und Kestenberg im Eichelberg (LASpF2/221) Der Eichelberg oder oft nur Berg genannt, ist der gerodete Teil des Wetterkreuzberges1. Der Name kommt von der früheren Bepflanzung mit Eichen, deren Frucht die Eicheln zur Schweinemast verwendet wurden. Die Eicheln stellten ein nahrhaftes, wertvolles Schweinemastfutter dar, die Tiere wurden zur Futteraufnahme in die Eichenwälder getrieben.(2) Über Jahrhunderte holten die Bauern ihre Streu (Schdrääßel) für den Stall aus dem Walde und entzogen ihm dadurch den Humus, so daß heute nur noch die anspruchslosen Kiefern hier wachsen, von den Kastanien am Waldrand einmal abgesehen. Mit einer Rechtsverordnung vom 28.1.1992 des Landkreises Südliche Weinstraße wurden große Teile der Gewanne „am Eichelberg" zum Naturschutzgebiet erklärt. Dies diente dem besonderen Schutze von Natur und Landschaft in ihrer Ganzheit. Im Besonderen für den Lebensraum der Zaunammer, eines vom Aussterben bedrohten Vogels und der vielfältigen und artenreichen, teilweise auch seltenen Flora und Fauna.(3) (1)Leonhardt - (2)Bingenheimer - (3)Schickel-Kühner Am Wetterkreuzberg unterscheidet man auf Maikammerer Gemarkung noch die Alsterweilerer Süd- und Nordseite, sowie die Diedesfelder Nordseite. Im Bereich Eichelberg zieht sich hinter dem Waldhaus „Wilhelm" von der Kalmitstraße bis zur „Schleif" der „Hexenweg". Urban Ziegler hat dazu eine nette Geschichte ausgegraben. Kurz vor dem 30jährigen Krieg hat dort eine 14jährige Halbweise aus Kirrweiler, ein rechtes Früchtchen offensichtlich, Anzeige wegen Hexerei erstattet. Am Anfang sollen es sechs bis acht Frauen gewesen sein, die in der Walpurgisnacht dort alles mögliche Unanständige mit dem Bösen getrieben haben sollen. Sie selbst, so die 14jährige namens Wagner weiter, sei von einer Frau auf einem schwarzen Bock mitgenommen und am alten Venninger Bildstock abgesetzt worden, weshalb sie allein in der Hexennacht habe heimlaufen müssen. Im Lauf des 2jährigen Prozesses belastete sie dann 200 Personen, darunter auch die meisten Schöffen des weltlichen Gerichtes. Aber auch dieser taktische Trick fruchtete nicht. Am Ende des Prozesses bezog die 14jährige Wagner ihre Hiebe und wurde „ausgestabt", durfte also kein bischöfliches Gelände mehr betreten. Dieser Vorfall hat Vorgeschichte. Hexen waren nicht unbedeutende Erscheinungen im Maikammer des frühen 17. Jahrhunderts. Nachdem sie verschlüsselt schon 1583 auf dem ersten Tauf-, Heirats- und Sterbebuch des Ortes erwähnt worden waren, machte man sie offen für den schweren Hagelschlag 1601 und zwei Erdbeben im Jahr danach verantwortlich. Zu dieser Zeit mixte ein Apotheker in der Krottenburg unterhalb der Alsterweiler Kapelle die „Hexensalbe", die aus einer Palette berüchtigter Giftpflanzen besteht, nämlich Schierling, Mohn, Tollkirsche und Bilsenkraut. Das empfängnisverhütende Mittel kann, so ergaben Untersuchen der Uni Göttingen, durchaus jene Halluzinationen auslösen, die zum Hexenkult gehören, so das Fliegen neben abgrundtiefen Stürzen und die Erscheinung seltsamer Wesen. Die Salbe kam reichlich zur Anwendung, vermutet Urban Ziegler. So ist im Pfarrbuch zu lesen, daß um 1634, als Maikammer von Kriegswirren verschont blieb, dennoch kaum mehr Kinder im Ort zur Welt gekommen seien. Der Hexenweg lag damals noch mitten im Wald. Der Bereich zwischen ihm und der Berggasse, dem heutigen Wanderweg Deutsche Weinstrasse, wurde erst am 29. April 1834 aus dem früheren Haingeraide-Besitz versteigert. Ein entsprechender Beschluß der Gemeinde fiel schon am 1.11.1827 nach gütlichem Vergleich mit der Regierung. Dennoch gab es in Maikammer erheblichen Widerstand gegen die Versteigerung, auch von Seiten des Pfarrers. Nun war aber Maikammer eine königliche Pfarrei und so konnte es geschehen, daß am 1. Juni 1832 dem Kaplan gekündigt wurde. Der versteigerte Wald brachte 10140 Gulden und wurde dann wohl umgehend gerodet.(1) Auch volkstümliche Sagen liefern oft den Stoff für Wegnamen.(2) In exponierter Lage wurde von Franz Lederle im Jahre 1835 dieses weithin sichtbare Häuschen errichtet. Im Urkataster der Steuergemeinde Maikammer ist für das Jahr 1839 eingetragen: Wingert und Gartenhäuschen am Eichelberg. Lederle war ein reich begüterter Winzer und von 1833-1835 Maikammerer Bürgermeister. Aus dem alten Gartenhäuschen wurde in den vergangenen 165 Jahren durch mehrfachen Umbau das heutige schöne Weinbergshäuschen. Es diente sicherlich nicht nur den Weinbergarbeitern zum Unterstellen bei Unwetter, sondern wurde auch als Wochenendhaus und zum Feiern kleiner Feste benutzt.LA Sp L56/772 | Eichelberg Kalmitstraße Wetterkreuz-Berg Waldhaus Wilhelm Franz Lederle Am Eichelberg Berg Hagelschlag Erdbeben Hexenweg Krottenburg Kredenburg Alsterweiler Schleif Hexerei Hageschlag Apotheker Pfarrbuch 1634 Berggasse Schdrääsel Schdrääßel | Die Flur von Maikammer-Alsterweiler/Flurnamen#Eichelberg Seite 61 | Eichelberg Seite 61 | 6 | 1589 1669 |
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