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Schutzkapelle Alsterweiler
Schutzkapelle Alsterweiler | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Liegt in: Kalmitstraße Anwesen davor: In der freien Landschaft.
Kein Vollbild vorhanden
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Schutzkapelle Alsterweiler (mit vollständiger Bezeichnung Mariä-Schutz-Kapelle[1]) ist eine Kapelle im Heimatschutzstil. Es handelt sich um eine "Gelöbniskapelle", die am 8. November 1953 eingeweiht wurde. Der Bau entstand nach Entwürfen der Architektin Mathilde Platz-Zang[2].
Lage
Folgt man der Kalmitstraße von Alsterweiler in Richtung Elmstein (L 515) wird nach etwa zwei Kilometern kurz nach der Höhenangabe 400 Meter üNN ein kleiner Parkplatz südlich der Straße erreicht. Über einen Kreuzweg geht es bergauf zur Kapelle mit dem Namen Mariä Schutzkapelle (Höhe 379,6 Meter üNN).
Die Kapelle war beliebtes Ziel der "Gelöbniswallfahrt". Die erste Wallfahrt dieser Art zur Kapelle fand am 9. September 1954 statt (10. Gelöbniswallfahrt). Zunächst startete die Wallfahrt von der Pfarrkirche, später von der Alsterweiler Kapelle (ab dem 8. September 1957).
Äußere Gestalt
Die Kapelle ist ein nach Osten ausgerichteter rechteckiger Bau. Er ist aus Sandstein in behauenen gleichmäßigen Quadern errichtet (vermutlich aus dem südlich angrenzenden Steinbruch). Der Eingang ist zurückversetzt, ruht auf zwei massiven quadratischen Säulen und wird vom Dachabschluss überragt. Symmetrisch sind eine Tür und zwei Fenster an der Westfront eingelassen. Die zweiflügelige Tür wird von einer Glasrosette nach oben abgeschlossen. Das Dach ist mit Biberschwänzen eingedeckt, der nach Osten ausgerichtete Dachreiter mit Schieferplatten eingefasst. Den Turmabschluss bildet ein Kreuz, das auf einer goldenen Kugel eingelassen ist.
Entstehungsgeschichte
Die Mariä Schutzkapelle wurde im Jahr 1953 errichtet. Dazu heißt es auf einer Inschrift an der Südseite:
Bild | Inschrift |
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Die Kapelle wurde gelobt in schwerer Kriegsnot. |
Im Pfarrblatt der Pfarrgemeinde Sankt Kosmas und Damian, Maikammer schien im Jahre 1978 ein Abriß der Entstehungsgeschichte der Kapelle[lit 1].
1944
Eintrag vom 7. September: "Auf Anregung von Fräulein Toni Hauck (1886-1964) (...) geloben Maikammer Frauen: "So du uns die Bitte gewährest, geloben wir dir, in kindlicher Liebe und Verehrung treu zu bleiben und dir zum Danke und zur Ehre jedes jahr eine Wallfahrt nach irgendeiner deiner Gnadenstätten zu machen und eine Kapelle auf unserem Wetterkreuzberg zu errichten."
1946
Am 3. Juli legte Pfarrer F. Eichenlaub dem Bischöflichen Ordinariat in Speyer erste Entwürfe zum Bau einer Kapelle auf dem Wetterkreuzberg vor.
1947
Am 20. Juni übersendet Architekt Karl Heine, Schweinfurt einen Kostenvoranschlag (24.377,00 RM) und eine Massenberechnung für den Bau einer Kapelle auf dem Wetterkreuzberg. Am 24. November teilt das Staatliche Hochbauamt der Landesregierung Rheinland-Pfalz mit: "im Hinblick auf die außerordentlich angespannte Baustofflage..." kann dem Baugesuch nicht entsprochen werden.
1951
Im Oktober legt die Architektin Mathilde Platz-Zang, Freiburg[3]-Maikammer, neue Pläne und einen neuen Kostenvoranschlag vor (15.000 DM). Mit Bescheid vom 10. Dezember lehnt das Bischöfliche Ordinariat den Entwurf ab, wegen außerordentlich hoher Baukosten. "Eine kleine Wegkapelle, die nicht betretbar zu sein braucht, dürfte für den vorgesehenen Zweck durchaus genügen...".
1952
Frau Mathilde Platz-Zang legt neue Pläne vor und das Bischöfliche Ordinariat erklärt sich einverstanden (23. Mai 1952). "Sind wir mit der Ausführung einverstanden...". Am 12. August überträgt die Gemeinde Maikammer "schenkungsweise...das Grundstück Plan Nr. 6746 an die Katholische Kirchenstiftung Maikammer". Am 15. August findet die Grundsteinlegung statt. Sommer / Herbst / Winter des Jahres: Die Sandsteine werden im Steinbruch unterhalb des Wetterkreuzberges gebrochen.
1953
Die von der Firma Andreas Hamm Sohn, Frankenthal gegossene "Annaglocke" für geprüft. Die Glocke hat einen Durchmesser von 49,5 cm und den Schlagton g. Sie wiegt ca. 63 Kilogramm. Am 8. November um 15.00 Uhr nimmt der Bischof Isidor Markus Emanuel von Speyer die Benediktion der Mariä-Schutz-Kapelle in einfacher Form vor. Dabei führt Pfarrer Huber aus: "Die im Krieg gelobte Wallfahrt zu einer Gnadenkapelle soll nun alljährlich von der Pfarrkirche aus zur Gelöbniskapelle auf dem Wetterkreuzberg durchgeführt werden." Die Ausgaben für die Kapelle belaufen sich auf 19.692,22 DM.
1954
Am 19. September findet die Wallfahrt (10. Gelöbniswallfahrt), erstmals zum neuen Ziel der Mariä-Schutz-Kapelle auf dem Wetterkreuzberg statt.
1955
Weihe der neuen Mutter-Gottes-Statue des Würzburger Bildhauers Peter Gasser[4]. Es handelt sich um eine Schutzmantel-Madonna mit Kind, Weinstock und einem Modell der Maikammerer Pfarrkirche, ausgeführt in Lindenholz. 18. September 1955, 11. Gelöbniswallfahrt (2. mit Ziel Wetterkreuzberg).
1956
12. Gelöbniswallfahrt (16. September).
1957
13. Gelöbniswallfahrt (8. September) - erstmals von der Alsterweiler Kapelle aus.
1960
16. Gelöbniswallfahrt (11. September) - weitere Einschränkung wegen des starken Ausflugsverkehrs auf der Kalmitstraße.
1969
Aufstellung von zwei Hinweisschildern (21. Februar) mit den Öffnungszeiten der Kapelle[5].
1978
34. Gelöbniswallfahrt zur Kapelle mit 25-Jahrfeier der Erbauung.
Innenraum
Der Innenraum ist einfach ausgestaltet und von einer flachen Holzkonstruktion abgedeckt. Im Zentrum der Kapelle steht der Altar. In der linken Ecke öffnet sich der Raum zum Turm, die Glocke kann von dort bedient werden. Dazu aus dem Pfarrbrief: "Die Mariä-Schutz-Kapelle ist als Sandsteinbau mit einer flachen Holzdekce im Innern errichtet, ohne Altarweihe. Sie bietet 40 Besuchern Sitzplätze. Ein überdachter Vorbau gibt die Möglichkeit, einen beweglichen Altar für den Gottesdienst im Freien aufzustellen."
Wetterkreuz
Wenige Meter hinter dem kleinen Gotteshaus wurde im Jahr 1863 ein Kreuz errichtet.
Weblinks
Literatur
- ↑ Beilage zum Pfarrblatt Folge 3, 1978 / 37, Pfarrkirche Kosmas und Damian mit dem Titel "Von Kirchenbau und Kirchenkunst in Maikammer" / Maikammerer Gelöbniswallfahrt und Gelöbniskapelle Kurzchronik
Einzelnachweise
- ↑ siehe dazu das Schild an der Kalmitstraße
- ↑ Mathilde Platz-Zang war die Ehefrau des Architekten Josef Platz aus Maikammer.
- ↑ Nach den Angaben des OFB (2015) müsste es sich um Friedberg handeln, siehe dazu <4781>, Seite 626.
- ↑ Peter Gasser schuf auch Figuren für Altäre in der Pfarrkirche in Albersweiler sowie eine Madonna in Würzburg
- ↑ Nur eines ist noch erhalten
Anmerkungen
Zitate
Urkunden
Begriffe
Kategorien
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