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Markward von Friesenheim

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Markward von Friesenheim[lit 1][web 1] (auch: Merkelin von Kropsburg[1], Merkel[2]) ist urkundlich für die Jahre (1281[3] bis) 1323 und 1344[4] nachgewiesen[5]. Er gehörte zu dem Geschlecht der Ritter von Friesenheim und deren sog. Kropsburger Linie. Er war in Alsterweiler und an der Kredenburg begütert. Markward (der Jüngere) war verheiratet mit Mathilde Kämmerer. Sie hatten drei Kinder, Dietrich, Agnes und Lukardis.[6] Markward vermachte seiner Ehefrau bei der Hochzeit die Kropsburg (und wahrscheinlich auch die Kredenburg) als Wittum. Da die männliche Linie mit Markward ausstirbt (sein Sohn Dietrich war bereits 1307 verstorben), gehen die Besitztümer im Jahre 1329 an seine Ehefrau Mathilde Kämmerer (†1347)[7] bzw. die Kämmerer von Worms über[8]. Für diesen Vorgang musste die Genehmigung des Bischof Gebhard von Speyer eingeholt werden, was im Jahre 1345 geschah. Dieser verfügt gleichzeitig, dass "das Lehen dieses Teiles an der Kropsburg, auf den Bruder des Merkel übergehen könne, für den Fall, dass die Ehe kinderlos bleiben sollte."

Hintergrund

"1203 Covnrad Altorf von Cropfesberc erbaut die Kropsburg. Höchstwahrscheinlich entstammt er der Familie von Thann, die Ortsherren von Rhodt sind und auf der Reichsveste Geisburg sitzen. Die Kropsburg wurde gemeinsam mit anderen Rittern in St. Martin an der Weinstraße als Ganerbenburg errichtet, d.h. als eine im gemeinschaftlichen Besitz stehende Burg. Sie wurde während der Kämpfe der Gegenkönige Philipp von Schwaben und Otto IV., dem Welfen, von den umwohnenden Ritterfamilien als Zufluchtsort erbaut. Als Ritter genannt werden die Herrn von Edenkoben bzw. Breitenstein, von Venningen, von Altdorf, von Duttweiler, von Böblingen, von Gommersheim, von Lachen, von Freisbach, von Weingarten und andere. Damals entsteht zuerst die Oberburg, auf der eine Familie ständig wohnen muss, die sich dann nach der Burg von Crophisberg nennt."[9]

"1210 Heinrich von Crophisberg macht mit Kaiser Otto IV. den Italienzug mit, bei dem das Königreich Sizilien erobert und mit dem Deutschen Reich vereinigt werden soll."

"Die Kropsburg wurde schon in der Generation nach der Gründung in zwei Hälften ausgebaut. Die eine Hälfte gegen Berg besitzt 1271 Marquard von Friesenheim und die andere Hälfte gegen das Land besitzt Ritter Heinrich von Hohenecken. 1281 verkauft Heinrich von Hoheneck seine Hälfte an Johannes von Lichtenstein. Der hatte 1280 im Auftrage der Stadt Speyer und als deren Hauptmann seine väterliche Burg bei Neidenfels zerstört, weil seine dort sitzenden Vettern Speyerer Kaufleute ausgeplündert hatten. Mit der von der Stadt Speyer erhaltenen Entschädigung kauft er sich nun in die Kropsburg ein."[10]


"1304 Anton von Dalberg steht als letzter der bischöflichen Lehensträger des Bischofs von Speyer unter dessen Hoheit. Anton von Dalberg vermählt später seine Tochter an Johann von Worms, dessen Ahnen schon seit Jahrhunderten mit dem Kammeramt des Bistums Worms belehnt sind. Bischof Emich von Speyer erstreckt im Jahre 1318 das Lehen der Dalburg auch auf diesen Johann und die Kämmerer von Worms führen von nun an den Beinamen "von Dalberg". Die dalbergische Erbtochter schenkt Johann von Dalberg zwei Kinder, nämlich Johann und Mathilde Kämmerer. Mathilde Kämmerer wird an Merkel von Kropsberg (=Friesenheim) verheiratet und erhält von ihm die Hälfte der Kropsburg als Witthum, was Bischof Gebhard von Speyer im Jahre 1345 genehmigt. Gleichzeitig gestattet der Bischof, dass das Lehen dieses Teiles an der Kropsburg, auf den Bruder des Merkel übergehen könne, für den Fall, dass die Ehe kinderlos bleiben sollte."


Daraus ergeben sich die Folgerungen:

Anton von Dalberg (Dalburg) 1. Tochter verh. Johann von Worms (Kämmerer) (wird dann auch Dalberger) 1.Johann 2.Mathilde verh. Merkel von Kropsberg (=Markward von Friesenheim), Mathilde erhält die Hälfte der Kropsburg als Wittum mit Genehmigung von Bischof Gebhard von Speyer im Jahr 1345. Wenn keine Kinder dann an Bruder von Markward. Tatsächlich ging die Burg dann aber an Johann Kämmerer von Worms gen. Dalberg (= ev. Bruder von Mathilde).

1419 ging dann die ganze Burg an die Kämmerer von Worms gen. von Dalberg.

Weblinks

  1. de.wikipedia.org/wiki/Markward_von_Annweiler

Literatur

  1. Ruf, Peter: Geschichte von Friesenheim Band 1. Ein pfälzisches Dorf von der ersten Besiedlung bis zum Ende des 17. Jahrhunderts, Ludwigshafen am Rhein: LLUX 1995 (Herausgeber: Förderverein Museum Friesenheim)

Einzelnachweise

  1. siehe dazu: HSTA Da B 15 Nr.40
  2. Anmerkung Matzinger: Zum Namen Markward bzw. Merkel gibt es eine interessante Theorie bei Ruf, Peter (in: Geschichte von Friesenheim Band 1. Ein pfälzisches Dorf von der ersten Besiedlung bis zum Ende des 17. Jahrhunderts, Ludwigshafen am Rhein: LLUX 1995, Seite 63. Demnach soll bei allen Merkel/Markwards des vorderpfälzischen Raums ein Verwandtschaftsverhältnis zu dem bekanntesten aller Reichsministerialien, [de.wikipedia.org/wiki/Markward_von_Annweiler Markward von Annweiler], vorliegen.
  3. siehe dazu: Ruf, Peter: Geschichte von Friesenheim Band 1. Ein pfälzisches Dorf von der ersten Besiedlung bis zum Ende des 17. Jahrhunderts, Ludwigshafen am Rhein: LLUX 1995 (Herausgeber: Förderverein Museum Friesenheim), Seite 61. Dieses Datum ordne ich Matzinger dem Vater von Markward, ebenfalls mit Namen Markward - auch als Markwart von Kropsburg bezeichnet, zu.
  4. Matzinger: In LA Sp X 55 Nr.1022 fol.849 wird Merkel von Friesenheim erwähnt. Das hätte mit der Annahme von 1281 zu einem doch biblichen Alter geführt.
  5. Ruf, Peter: Geschichte von Friesenheim Band 1. Ein pfälzisches Dorf von der ersten Besiedlung bis zum Ende des 17. Jahrhunderts, Ludwigshafen am Rhein: LLUX 1995 (Herausgeber: Förderverein Museum Friesenheim), Seite 47 ff.
  6. Ruf, Peter: Geschichte von Friesenheim Band 1. Ein pfälzisches Dorf von der ersten Besiedlung bis zum Ende des 17. Jahrhunderts, Ludwigshafen am Rhein: LLUX 1995 (Herausgeber: Förderverein Museum Friesenheim), Seite 61.
  7. Ruf, Peter (1995), ‹Geschichte von Friesenheim Band 1: Ein pfälzisches Dorf von der ersten Besiedlung bis zum Ende des 17. Jahrhunderts›, (Herausgeber: Förderverein Museum Friesenheim Hg., Ludwigshafen am Rhein: LLUX) Seiten. (CMS 119), Seite 80
  8. Ruf, Peter (1995), ‹Geschichte von Friesenheim Band 1: Ein pfälzisches Dorf von der ersten Besiedlung bis zum Ende des 17. Jahrhunderts›, (Herausgeber: Förderverein Museum Friesenheim Hg., Ludwigshafen am Rhein: LLUX) Seiten. (CMS 119), Seite 164 und Seite 80
  9. http://members.kabsi.at/seeau/Encyclopaedia/LinienMuetter/Frauen-Herkunft.htm
  10. http://archive.is/OrKve#selection-685.0-688.0

Anmerkungen

Zitate

Urkunden

Begriffe

Kategorien

Markward von Friesenheim gehört den Kategorien an: Person, Friesenheim, Kropsburger Linie

Matzinger sagt: "letzte Überarbeitung der Seite 14.11.2019". Alle Rechte der Seite bei ©Matthias C.S. Dreyer. Der Name dieser Seite lautet: Markward von Friesenheim. Nutzen Sie zur Zitierung für Ihr Werk folgende vollständige Angabe: https://www.alsterweiler.net/wiki/Markward von Friesenheim ©Matthias C.S. Dreyer /abgerufen am 24.01.2025 ↑... Seitenanfang