Leibeigener
Leibeigener[1] ist eine Person, die in ihren persönlichen Freiheiten eingeschränkt ist. In der Regel handelt es sich dabei um die eingeschränkte Freizügigkeit, um die Pflicht zu jährlichen Abgaben (Leibhuhn, Leibbede, Kopfzins u.a.m.) sowie um Abgaben im Todesfall. Die Leibeigenschaft hat ihre Wurzeln in der antiken und germanischen Sklaverei und Knechtschaft. Dem Christentum wird ein Einfluss auf die Milderung der persönlichen Unfreiheit zugeschrieben, woraus sich dann Zinsbarkeiten ableiteten[2]. Die Bedeutung dieser Zugehörigkeiten zeigte sich insbesondere im Versuch (Wildfangstreit), ungeklärte Zugehörigkeiten (Wildfang) für seinen eigenen Herrschaftsbereich zu beanspruchen. Eine besondere Rolle im Rahmen der Leibeigenschaften spielten die Königsleute (Einwohner von Steinweiler, Einwohner von Lauterburg).
Situation im Hochstift Speyer
Nach 1789 wurde die Leibeigenschaft abgeschafft. Zuvor waren die Zugehörigkeiten in den Volkszählungen vermerkt worden. Siehe die Liste Liber secretorum Matthiae und Volkszählung Hochstift Speyer. "In Alsterweiler waren unter 451 Bewohnern 110 Leibeigene, davon 43 Männer und 48 Frauen dem Hochstift Speyer 11 Männer und 7 Frauen der Kurpfalz und 1 Mann einer fremden Herrschaft untertan"1.
Die Herrschaften in Alsterweiler
Die überwiegende Anzahl der Leibeigenen (95 Haushalte mit 190 Personen - ohne die Kinder) gehörten zur Kurpfalz und zum Hochstift Speyer. Daneben gab es, wohl in der Regel durch Zuzug, folgende Herrschaften, denen Leibeigene in Alsterweiler zugeordnet waren:
- Deidesheim
- Ramberg
- Ossenstein
- Ludwig (wohl Ludwig I. von Pfalz-Zweibrücken, genannt der Schwarze, (* 1424; † 19. Juli 1489 in Simmern), Pfalzgraf und Herzog von Pfalz-Zweibrücken.)
- Lynigs (Leiningen, vielleicht Emich VIII.)
- Nassauwe (Nassau)
Fundstellen zu Leibeigener
Die Anzahl der Einträge in der folgenden Tabelle beträgt: 1
Weblinks
Literatur
Einzelnachweise
- ↑ "persönliches Abhängigkeitsverhältnis des Leibseigenen gegenüber dem Leibsherrn, dessen Kennzeichen insbes. die fehlende Freizügigkeit, die Verpflichtung zu (in der Theorie) ungemessenen Diensten, eine jährliche Anerkennungsabgabe und eine Abgabe im Todesfall (Besthaupt) ist." Deutsches Rechtswörterbuch (DRW) unter: woerterbuchnetz.de /abgerufen am 09. Januar 2017
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Referenzierungen
- ^ | Titel: Geschichte von Maikammer=Alsterweiler.
Schlüssel: Geschichte von Maikammer=Alsterweiler/Alsterweiler/126bis150#Seite_133/1
Seite: Seite_133/1
Zitat: Leibeigene gab es besonders vor dem 30jährigen Kriege. 1530 waren in Maikammer unter 674 Bewohnern 168 Leibeigene, davon 65 Männer und 80 Frauen der Speyerer Herrschaft, 14 Männer und 5 Frauen der Kurpfalz und 4 Männer einer fremden Herrschaft untertan. In Alsterweiler waren unter 451 Bewohnern 110 Leibeigene, davon 43 Männer und 48 Frauen dem Hochstift Speyer 11 Männer und 7 Frauen der Kurpfalz und 1 Mann einer fremden Herrschaft untertan. Die meisten Leibeigenen flohen im 30jährigen Kriege und kamen nach dem Friedensschluß nicht mehr zurück.
Übertragung: Eine Übertragung fehlt.
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Schlagwort: Alsterweiler · Leibeigener · Hochstift Speyer · Kurpfalz · Herrschaft
Quelle:
Vorkommnis: 1530
Stufe: 6
Sammlung: Alsterweiler
LINK: Alsterweiler
Eine PDF-Angabe fehlt.
WIKI: Alsterweiler · Leibeigener