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LA Sp D 2 Nr.412/16

Aus Alsterweiler
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Urkunde LA Sp D 2 Nr.412/16

Gebiet: Maikammer
Zeitraum: 1772
Grad: Unvollständig
Kategorie:

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Merkmal Eintrag
Nummer LA Sp D 2 Nr.412/16
Archiv Landesarchiv Speyer
Bestand Hochstift Speyer
Best.Verz. D 2
Titel Stiftung zweier Anniversarien samt Ampel.
Inhalt Stiftung - Schriftverkehr
Umfang 7 fol.
Aussteller Vetter
Ausstellungsort Fehlt
Empfänger Vicariat
Siegler Fehlt
Datum 1772
Ausstellungsjahr Unbekannt
Ausstellungstag Unbekannt
Regest ja
Text-Original ja
Text-Übertragung ja
Weitere Personen Franz Jakob Hildenbrand · Fehlt · Fehlt · Fehlt
Erwähnung in N/A
CMS Fehlt
Zitat Zitat fehlt
Schlagwort

Maikammer · Alsterweiler · Vetter · Mannheim · Witwe · ewige Ampel

Sammlung

Urkunde · Maikammer · Alsterweiler · Stiftung

Die Vorlage hat ausgefüllt: /2024-11-18

Die Urkunde trägt den Titel: Die Stiftung zweyer Jahrtägen samt einer ewig Ampel betreffend. Es handelt sich um den Schriftverkehr zwischen der Stifterin, der Registratorwitwe[anm 1][anm 2] Vetter aus Mannheim, sowie dem Frühmesser Franz Jakob Hildenbrand von Maikammer einerseits und dem Vicariat in Speyer andererseits1. Zu dieser Zeit war Franz Jakob Hildenbrand Frühmesser[1] und Johann Philipp Gödecke war Pfarrer in Maikammer[anm 3][anm 4]. In den Schriftstücken wird Grundbesitz in Alsterweiler erwähnt.

Fol. 5 enthält ein Schreiben des Pfarrers an den Frühmesser Franz Jakob Hildenbrand. Darin teilt der Pfarrer mit, daß es bei der gemäß Verordnung von Bischof Hutten angwiesenen Aufteilung der Spendengelder bleibe.

Eingesehen am 12.November 2024 im Landesarchiv Speyer.

Übertragung

Übertragung: Matthias C.S. Dreyer 2024

Vollständiger Text - Edition

EDITION [Beginn der Übertragung.] fol. 1r Titelseite Die Stiftung zweyer Jahrtägen samt einer ewig Ampel betreffend.

fol 2 r Hochwürdig= hochwohlgebohrene gnädig=hochgelehrte, hochbefehlende Herrn! Einem hochw. Vicariat unterthänig demüthigst zu referiern, wir daß die Frau Verwittibte Registrator Vetterin von Manheim welche Hauß, Hof und Gütter zu Alsterweyler besitzet und aigenthümlich zu gehören, dahier reholviert wäre, in die Kirch Maycammer, erstl. Ein Anniversarium, zweitens eine ewige Ampel an den Mutter Gottes Altar welcher Mittwochs und Sambstags morgents bey Beeth=Glocken Laütten angezündet, und abends wiederumb bey Beeth=Glocken Läutten außgelöscht werden solle, gesinnet seye zustiften; alß gelanget dahero ahn ein hochw. Vicariat ihr demüthigstes Bitten, umb wie hoch daß Capital darzu außzustellen seye, mit ferner Bitte ohnbeschwerd davon wissend zu machen und Nachricht zu geben. Getröste willfähriger Erhörung, erharre in tiefestem Respect, Einem hochw. Vicariat Demüthigste Frau Verwittibte Registrator Vetterin von Mannheim.

fol. 2v [Auf der Vorderseite Anschrift] Ahn Ein hochfürsts Speyersche Hochwertes Vicariat Unterthänige demüthigste Bitt. Mein Verwittibte Frau Registrator Vetterin von Mannheim Ut intus. [wie drinnen]

fol. 3 r Hochwürdig hoher General Vicariat! Ich bin gewillet zwey anniversaria in des mit 50 Si. in der Kirch Maycammer also deregestalten zu stiften, daß von denen von 50 Si abfallenden Intereßen ad 2 Si 30 Kr die Kirch 45 der Pfarrer Lon pro anniversario 30 der Schuhlmeister für das Orgelschlagen 15 Kr die Armen dahiegegen aber für Brod 1 Si. zu beziehen und genüsen haben sollen; welche Stiftung Pfarrer Lon zu approbiern und anzunehmen der ursachen bedenken tragen will, weilen Emmus p.m. in betref denen gestifteten anniversarien ein regulativum dergestalten und nur von 30 Si capital zu treffen gdgf geruhet, daß die eine Helffte deren davon abfallenden intereßen der Kirch mit 45 kr lediglich anheim fallen, die andere Helffte aber der Pfarrer und Schuhlmeister und zwar ersterer 30 Lezterer aber 15 Kr beziehen, auch, wan größere gemacht werden,

fol. 3v der Kirch von denen fallenden intereßen ein mehreres zugewiesen werden solle. Da aber auch die Kirch mit 45 Kr. welche nach einer Stiftung von denen von 50 Si fallenden Intereßen ihr jährlich zufallen sollen, gar wohl und um da mehr zufrieden seyn darf, als dieselbe gar keine, oder, wan man es genau nehmen will allenfalls für Wachs 2 Kr zu Auslagen zu bestreiten hat, da nur zwey Stumpfen auf dem Altar, welche einer halbe Stunde brennen angezündet, und nicht einmahl ad tumbam [ans Grab] einige gestellet werden; Als will ein hochwürdiger Vicariat unthg. gebetten haben, obenbeschriebene meine gewillte Stiftung ggtg zu ratificiern, sodan an daherigen Pfarrer den hohen Befehl gdg zu erlassen, womit derseble solche in dieser Art annnehmen solle. Der mit all schuldigen respect erharre Einer hochwürdigen Vicariats Maycamer den 26ten. April 1772. Unterthänig gehorsamer F. J. [Franz Jakob] Hildenbrand benef: [Benefiziar]

fol. 5r An den Frühmesser Franz Jakob Hildenbrand zu Maykammern vom 1ten März 1773 Exped. Auf selben anhero geschehene Anzeige bleibet dem selben zum Verhalt, daß es beyder unter Emmo ab Hutten p: N: ergangenen Verordnung in betreff dar höher als 30 kr gestiftet werdenden Seelmeßen sein ledigliches verbleiben habe.

EDITION [Ende der Übertragung.]

Regest

Stiftung zweier Anniversarien (Jahrtage) samt einer ewigen Ampel am Muttergottesaltar in der Pfarrkirche Maikammer durch die ein Haus in Alsterweiler besitzende Witwe des Registrators Vetter aus Mannheim.

Es sollen 50 Schilling gestiftet werden. Aus den Zinsen (Interessen) sollen entnommen werden:

  • 2 Schilling 30 Kr für die Kirche 45 für den Pfarrer, jeweils pro Anniversario
  • 30 Kr für das Orgelschlagen
  • 15 Kr für die Armen und 1 Schilling für Brot

Erkenntnisse aus dieser Urkunde

Der Registrator (unbekannt) Vetter besaß in Alsterweiler ein Anwesen mit Hof, Scheune und Garten. Nach seinem Tod stiftete seine Witwe, die weiterhin den Besitz in Alsterweiler innehatte, zwei Anniversarien mit einer ewigen Ampel.

Franz Jakob Hildenbrand war Frühmesser (Benefiziar).

NN. Vetter war bereits verstorben, sein Grab war in der Kirche von Maikammer (ad tumbam). Interessanterweise klingen bei der Stifterin neben der Stiftungszusage Mißtöne an. Es geht dabei um die Stumpen von Kerzen, offensichtlich wolle die Kirche an Wachs sparen und zudem fehlen Kerzen am Grab ihres verstorbenenen Ehemannes.


Weblinks

Literatur

Einzelnachweise

  1. Franz Jakob Hildenbrand ist nur in Sankt Martin als Frühmesser belegt. Schäfer/Stöckl (2015), Seite 381.

Anmerkungen

  1. Registrator ist der Leiter einer Registratur - Verwaltung des gesamten Schriftverkehrs einer Verwaltungseinrichtung.
  2. Die Witwe eines Registrators Vetter, der in Mannheim beschäftigt war.
  3. Leonhardt/Damm/Treptow (1986), Seite 67: Johann Georg (geb. 1723) und Johann Adam (geb. 1734) Söhne des Winzers und Gerichtsschöffen Johann Heinrich Hildenbrand dienten in der Mitte des 18. Jahrhunderts im französischen Heere. Johann Georg brachte es zum Hauptmann in dem französischen Reiterregiment von Anhalt. Er starb, nachdem er von dem Dienst zurückgetreten war, im Jahre 1772. Johann Adam war Hauptmann in einem elsässischen Regiment und fand am 8. Januar des gleichen Jahres durch Schiffbruch im Mittelländischen Meere seinen Tod. Sie wurden beide in Maikammer begraben. Bei Aufhebung des alten Kirchhofs kam ihr Grabstein, auf welchem auch ein jüngerer Bruder Franz Jakob verzeichnet ist, in das frühere elterliche Haus, jetzt im Besitze von Herrn Ökonomierat Albert Spies. Johann Heinrich Hildenbrand baute das Haus 1745 einstöckig und 1754 zweistöckig. Bei Räumungsarbeiten fand Herr Spies die Grabplatte und ließ sie in seinem Garten aufstellen. Sie ist aus Sandstein und trägt über der Inschrift das Kreuz der Ehrenlegion. Johann Heinrich Hildenbrand war von 1734 bis 1754 Schöffe beim Gemeindegericht, seine Frau Barbara soll aus dem Edesheimer Schloß stammen. Sie hatten viele Kinder. Johann Adam wollte bei seiner Todesfahrt auf dem Mittelländischen Meer seine Braut auf der Insel Korsika besuchen.
  4. Pfarrer in der Zeit von 1755-1787 war Johann Philipp Gödecke; er war auch Dekan, unter ihm wurde die Kirche gebaut, Leonhardt/Damm/Treptow (1986), Seite 215

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Referenzierungen

  1. ^  Titel: Geschichte von Maikammer=Alsterweiler.
    Schlüssel: Geschichte von Maikammer=Alsterweiler/Alsterweiler/151bis180#Seite_177/1
    Seite: Seite_177/1
    Zitat: 1772 stiftete die Registratorswitwe Vitterine von Mannheim, die in Alsterweiler Haus, Hof und Güter hatte, 50 Gulden für eine ewige Ampel, welche Samstag morgens beim Betglockläuten angezündet und abends beim Betglockläuten ausgelöscht werden sollte.
    Übertragung: Eine Übertragung fehlt.
    Es gibt keine Anmerkung.
    Es gibt keine Notes.
    Schlagwort: Vitterine von Mannheim · Alsterweiler · ewige Ampel · Betglocke · Registrator · Witwe
    Quelle:
    Vorkommnis: Ein Datum für das Vorkommnis fehlt.
    Stufe: 6
    Sammlung: Alsterweiler · Vitterine von Mannheim
    LINK: Alsterweiler
    Eine urn fehlt.
    Eine PDF-Angabe fehlt.
    WIKI: Alsterweiler