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Kalmitturm (1868)

Aus Alsterweiler
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Kalmitturm (1868) ist ein ehemaliger acht Meter hoher Sandsteinturm auf dem Kalmitgipfel. Der Gemeinderat von Maikammer-Alsterweiler beschloß auf der Grundlage eines Kostenvoranschlags die Errichtung eines steinernen Turms (August 1867). Er sollte 920 Gulden kosten1[zit 1].
zum "Folgeturm": Kalmitturm (1929).

Comité zur Erbauung eines Turms auf der Kalmit

Im Jahr 1867 bildete sich ein Comité zur Erbauung eines Turms auf der Kalmit[zit 2]. Dieses Comité schaltete im August des Jahres 1868 mehrere Anzeigen in Zeitungen anlässlich der anstehenden Einweihung mit dem Aufruf: "Hinauf zur Kalmit!"[anm 1][zit 3]

Einweihung des Turms

Im Jahre 1868 (30. August) wurde der achteckige Turm eingeweiht[zit 4]. Am 1. September 1918 wurde das goldene Jubiläum der Einweihung des Kalmitturms gefeiert. Der Turm war mit Kränzen und Fahnen geschmückt2.

Es könnte sich dabei um den Signal-Turm handeln, der in einem Dokument des geodätischen Instituts in Potsdam in der Abhandlung "Das Rheinische Dreiecksnetz" (Seite 90) genannt wird. "Der alte Dreieckspunkt für die Bayerische Vermessung ist nicht mehr vorhanden. Auf dem gegen Ende der sechziger Jahre erbauten Signal-Thurme wurde ein Sandsteinpfeiler errichtet, dessen Centrum der neue trigonometrische Punkt ist. Derselbe ist durch 3 Kreuze, die in die Steine der Plattform des Thurmes eingehauen sind, festgelegt."[1]

Danksagung

Am 3. September 1868 erschien in der Pfälzer Zeitung (Donnerstag, den 03.09.1868 Nro 206) folgender Text: "Danksagung. [3620] Der Unterzeichnete fühlt sich veranlaßt, der gesammten Versammlung, welche ihn am Sonntag als am 30. August bei Einweihung des Kalmit=Thurmes bei Maikammer besucht hat, sowie auch dem Herrn Revierförster, der den Weg so gut bahnen ließ, daß der Unterzeichnete mit zwei Pferden 500 Liter hinauf gebracht hat, ferner den gesammten Gesangs=Vereinen, sowie dem Winzer=Verein von Maikammer und Alsterweiler seinen Dank auszusprechen. Maikammer, den 31. August 1868 Michael Gerst."[zit 5]

Baufälligkeit des Turms

Durch Witterungseinflüsse geriet der Turm in einen schlechten baulichen Zustand. Die königlich-bayerische Verwaltung ordnete deshalb an, den Turm abzureißen (im Jahr 1926). Zwei Jahre später, nämlich am 29. März 1928, ist der Turm dann tatsächlich eingestürzt (als Ursache wurde ein Erdbeben vermutet[web 1]). Johannes Leonhardt benennt das Datum des Einsturzes mit "am 1. April 1928"3. Von einer Baufälligkeit geht der Anzeiger für Landau bereits im Jahre 1882 aus4.[lit 1]

Einsturz des Turms

Nach dem Augenzeugenbericht von Erich Eisfeld5 gab es weder ein Erdbeben noch stimmt die Annahme von Johannes Leonhardt. Der Turm "wurde eingestürzt", und zwar am 29. März 1928 - genau um 9:50 Uhr -, weil "Gefahr im Verzug war".

Weblinks

Literatur

  1. Literaturverzeichnis
    1. Bayerische Zeitung (1867): Aus der Pfalz, 26. April. Provinzial=Chronik. In: Bayerische Zeitung LXII., 29.04.1867 (Mittag-Ausgabe.), S. 1383.
    2. Pfälzer Zeitung. (Donnerstag, den 1868): Anzeige [3620] Danksagung. In: Pfälzer Zeitung, Donnerstag, den 03.09.1868 (Nro. 206.).
    3. Redaktion (N.N.) (1928): Der Kalmit-Thurm teilweise eingestürzt. Sonderdienst der Münchner Neuesten Nachrichten. In: Münchener Neueste Nachrichten 81, 01.04.1928, S. 13. Online verfügbar unter https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00133781_00005_u001?page=16,17.
    4. Unbeschriftet (Ansichtskarte): Kalmitturm mit meteorologischer Station 673 m. Ansichtskarte.
    5. Wittner, Heinz R. (1988): Die Kalmit. Türme, Hütten, Wetterwarte, Strom- und Wasserversorgung. In: Pfälzerwald-Verein e.V (Hg.): Pfälzer Heimatbuch. mit 80 Abbildungen im Text, eingelegt 16 Farbbilder. 1 Band. Grünstadt: Sommer (Pfälzer Heimatbuch), S. 328–402.

Einzelnachweise

  1. Preussisches Geodätisches Institut (1878). Publikationen. Hg. v. Preussisches Geodätisches Institut. Preussisches Geodätisches Institut. Berlin (Publikationen des königl. preuss. Geodätischen Insituts). Das rheinische Dreiecksnetz. II. Heft. Die Richtungs-Beobachtungen.

Anmerkungen

  1. Wohl keine zufällige Anlehnung an das Motto des Jahres 1823: "Hinauf zum Schloß".

Zitate

  1. Leonhardt, Damm, Treptow: Ortschronik Maikammer Alsterweiler. I. Teil - Geschichte von Maikammer-Alsterweiler von Johannes Leonhardt 1928 II. Teil Chronik von Maikammer-Alsterweiler ab 1928 und Chronik der Verbände und Vereine 1986: Ortsgemeinde Maikammer (Band 1 und Band 2), Seite 362.
  2. Dazu schreibt die Bayerische Zeitung (LXII. Jahrgang der Neuen Münchener Zeitung), in der Mittag-Ausgabe Montag. Nr. 118. vom 29.April 1867, Seite 1383 (rechte Seite) zweiter Absatz von oben, unter der Rubrik „85. Aus der Pfalz, 26. April: "… - In Maikammer (bei Edenkoben) hat sich ein Comité zu dem Zweck gebildet, auf dem nahen Kalmit-Berge (einem der höchsten Punkte der Pfalz mit der großartigsten Aussicht) einen Thurm zu erbauen." Abruf hier / Zeitung generell. oder Zeitungseite gemäß Zitat.
  3. In den folgenden Zeitungen: Pfälzischer Kurier vom Donnerstag, den 20.08.1868 Neustadt/Haardt, Pfälzer Zeitung vom Montag, den 24.08.1868, Pfälzer Zeitung vom Mittwoch, den 19.08.1868 und Pfälzischer Kurier vom Mittwoch, den 19.08.1868. Siehe dazu eine Übersicht und die Links zu den jeweiligen Ausgaben.
  4. "Im Jahre 1868 wurde der heute noch stehende Turm gebaut (bezieht sich auf das Jahr 1928). Bei der am 30. August stattgefundenen Einweihung nahm die Bevölkerung aus der ganzen Umgebung teil." Geschichte von Maikammerk=Alsterweiler, Seite, 122. Die genaue Angabe des Verweises sehen Sie in der Referenzierung am Ende der Seite.
  5. "Danksagung. [3620] Der Unterzeichnete fühlt sich veranlaßt, der gesammten Versammlung, welche ihn am Sonntag als am 30. August bei Einweihung des Kalmit=Thurmes bei Maikammer besucht hat, sowie auch dem Herrn Revierförster, der den Weg so gut bahnen ließ, daß der Unterzeichnete mit zwei Pferden 500 Liter hinauf gebracht hat, ferner den gesammten Gesangs=Vereinen, sowie dem Winzer=Verein von Maikammer und Alsterweiler seinen Dank auszusprechen. Maikammer, den 31. August 1868 Michael Gerst."

Urkunden

Begriffe

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Kalmitturm (1868) gehört den Kategorien an: Kalmit, Turm

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Referenzierungen

  1. ^  Titel: Ortschronik von Maikammer-Alsterweiler.
    Schlüssel: Ortschronik Maikammer-Alsterweiler/Seiten#Seite_362/1
    Seite: Seite_362/1
    Zitat: Nun wurde der Bau eines massiven Turmes zur Diskussion gestellt und schon im August 1867 stimmte der Gemeinderat dem Kostenvoranschlag von 920 Gulden zum Bau eines gemauerten Turmes zu.
    Übertragung: Eine Übertragung fehlt.
    Es gibt keine Anmerkung.
    Es gibt keine Notes.
    Schlagwort: Alsterweiler · Kalmitturm (1868) · Kalmit
    Quelle:
    Vorkommnis: 1867
    Vorkommnistag: Eine Tagesangabe (Vorkommnistag) fehlt.
    Stufe: 6
    Sammlung: Alsterweiler · Kalmitturm (1868) · Kalmit
    LINK: Kalmitturm (1868)
    Eine urn fehlt.
    Eine PDF-Angabe fehlt.
    WIKI: Alsterweiler
  2. ^  Titel: Geschichte von Maikammer=Alsterweiler.
    Schlüssel: Geschichte von Maikammer=Alsterweiler/Seiten#Seite_122
    Seite: Seite_122
    Zitat: Auf der Kalmit, dem höchsten Berge der Geraide und des ganzen Haardtgebirges, hatte Napoleon I. einen Beobachtungsposten, darum wurde ein hölzerner Signalturm errichtet. Im Jahre 1824 wurde das Denkmal zur Erinnerung an das 25jährige Regierungsjubiläum des ersten Bayernkönigs aufgestellt. Der dabei gegebene Name "Maxhöhe" kam nicht in Gebrauch. Im Jahre 1868 wurde der heute noch stehende Turm gebaut. Bei der am 30. August stattgefundenen Einweihung nahm die Bevölkerung aus der ganzen Umgebung teil. Seit der Gründung des Pfälzerwald-Vereins und seiner Ortsgruppen ist die Kalmit das Ziel vieler Ausflügler. Darum baute schon bald nach seiner Gründung in den ersten Jahren dieses Jahrhunderts die Ortsgruppe Ludwigshafen a. Rh. ein Blockhaus auf dem Gipfel der Kalmit. Am 1. September 1918 feierte man droben das goldene Jubiläum der Einweihung des Kalmitturmes. Der Turm war mit Kränzen und Fahnen geschmückt. Herr Direktor Ketterer von Ludwigshafen a. Rh. hielt eine Ansprache an die zahlreich erschienenen Festgäste, in welcher er die Geschichte des Turmes darlegte und seine Verwendung früher und jetzt besprach.
    Übertragung: Eine Übertragung fehlt.
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    Schlagwort: Alsterweiler · König Max I. · Kalmit · Denkmal · Einweihungsfeier
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    Vorkommnis: Ein Datum für das Vorkommnis fehlt.
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    PDF: https://alsterweiler.matthiasdreyer.de/images/7/7d/Geschichte_von_Maikammer%3DAlsterweiler_Seite_122.pdf
    WIKI: [[1]]
  3. ^  Titel: Geschichte von Maikammer=Alsterweiler.
    Schlüssel: Geschichte von Maikammer=Alsterweiler/Seiten#Seite_123
    Seite: Seite_123
    Zitat: Der Turm ist am 1. April 1928 zusammengestürzt.
    Übertragung: Eine Übertragung fehlt.
    Es gibt keine Anmerkung.
    Es gibt keine Notes.
    Schlagwort: Alsterweiler · Kalmit · Einsturz
    Quelle:
    Vorkommnis: Ein Datum für das Vorkommnis fehlt.
    Vorkommnistag: Eine Tagesangabe (Vorkommnistag) fehlt.
    Die Einstufung fehlt noch.
    Sammlung: Die Zuordnung zu einer Sammlung fehlt.
    LINK: Kalmit
    Eine urn fehlt.
    PDF: https://alsterweiler.matthiasdreyer.de/w/images/7/7d/Geschichte_von_Maikammer%3DAlsterweiler_Seite_123.pdf
    WIKI: [[1]]
  4. ^  Kantone des Bezirks Landau. (1882-03-10), Titel: Anzeiger des Bezirks Landau.
    In: Anzeiger des Bezirks Landau., (Hg.) (Herausgeber fehlt, bitte angeben.) Landau, Band Nr. 59, Heft (I. Blatt),
    Seite: Seite_1882-03-10
    Schlüssel: Anzeiger für den Landgerichts-Bezirk Landau#1882-03-10
    Zitat: Aus der Vorderpfalz. Der Aussichtsthurm auf dem hohen Kalmit, aus freiwilligen Beiträgen hergestellt und oben einen von der Landesvermessung herrührenden Signalstein tragend, ist baufällig. Wenn nicht baldigst nachgeholfen wird, so stürzt die Nordseite mit der Thür zusammen. Die Männer, welche seinerzeit das zum Bau nöthige Geld zusammengeschlossen, haben keine Mittel mehr und der Besorger des Ganzen ist mit einem ansehnlichen Beitrage - wie man sagt, hängen geblieben. Möge doch der, dem es heute zukommt, die nöthige Hilfe angedeihen lassen, aber bald! (Pf.K.).
    Eine Übertragung fehlt.
    Anmerkung: Für alle Kantone im Bezirk Landau einschließlich des Kantons Edenkoben mit Maikammer und Alsterweiler.
    Schlagwort: Canton Edenkoben · Kanton Edenkoben · Kalmitturm (1868) · Kalmitturm · Signalstein · Aussichtsturm · Kalmit · Alsterweiler
    Quelle: Anzeiger für den Landgerichts-Bezirk Landau
    Erscheinungsjahr: 1882-03-10
    Erscheinungstag: 10. März
    Stufe: 4
    Sammlung: Kalmit · Kalmitturm · Kalmitturm (1868)
    Ein Link fehlt.
    Keine urn vorhanden.
    Eine PDF-Angabe fehlt.
    WIKI: Kalmitturm (1868)
  5. ^  Eisfeld, Erich. (1928-04-24), Titel: Der Einsturz des Kalmit=Turmes.
    In: Pfälzischer Merkur und Zweibrücker Zeitung - Beilage "Aus heimatlichen Gauen", Kranzbühler(?) (Hg.), Zweibrücken,
    Seite: Seite_3
    Schlüssel: Aus heimatlichen Gauen#Seite_3
    Kein Zitat angegeben.
    Übertragung: Der Einsturz des Kalmit=Turmes Der Kalmit=Turm war am Mittag des 29. März 1928 nur noch ein Trümmerhaufen. Daran änderten auch alle diejenigen nichts, die diese Nachricht für einen „Aprilscherz“ hielten. Allerdings erschien diese Tatsache Vielen, die den Turm vor einigen Wochen noch gesehn und seiner Standfestigkeit noch sehr viel zugetraut hatten, nicht faßbar. Waren doch selbst Sachverständige der Meinung, daß kein Einsturz unmittelbar drohe. Die Außenseite des Bauwerkes zeigte außer den Rissen, mit denen man längst vertraut war, und der ebenso gleichgültig hingenommenen Schiefe seiner Kanten und Flächen nichts Verdächtiges. Wer freilich Gelegenheit hatte, tagtäglich die langsam aber unerbittlich fortschreitenden Veränderungen, die namentlich an der Innenseite des Mauerwerkes vor sich gingen, zu beobachten, der mußte an die drohende Gefahr glauben. Vom Tag der Eröffnung der Warte bis in den Dezember 1927 zeigte der Turm innen wie außen stets das gleiche Gesicht. Erst der so plötzlich auftretende Temperaturanstieg nach den strengen Frosttagen im Dezember vorigen Jahres – innerhalb 36 Stunden 23 Grad Zunahme, davon 17 Grad in 12 Stunden – beschleunigte, dadurch, daß er das Gemäuer stark beschädigte, den Verfall. Ein mit der Erwärmung Hand in Hand gehender Regen verstärkte die zerstörende Wirkung. Am 22. Dezember meldete Schreiber dieses Artikels dem Rechner des Hauptvereins, Emil Ohler, diese durch den Witterungsumschlag hervorgerufenen Schäden mit dem Hinweis darauf, daß ein baldiges Beseitigen des Turmes angebracht sein. Besonders die Teile, die nach innen gleich neben der Eingangstür unter der Trepp lage(n), ließen erkennen, daß keinerlei Bindung mehr zwischen den einzelnen Steinen vorhanden war. Von Tag zu Tag fiel Mörtel ab, der nur oberflächlich gegen die Fugen geworfen worden war, die Risse nach außen wurden breiter und die Mauerschnittflächen an den Turmluken wiesen Fugen und Löcher auf. Beim Durchschreiten der Türöffnung sah man über sich das frische Rot zu Seiten der Bruchstellen im oberen Steinrahmen der Tür: Von drei breiten Steinblöcken, die die Turmwand über dem Eingang trugen, war der äußere und der innere aufgerissen, der mittlere scheinbar noch unbeschädigt. Die unterste Luke – über dem Schriftschild – verlor nach dem Turminnern ihre regelmäßige Form: Ein großer Stein hing bis zum tag des Zusammenbruches bedrohlich locker, ein kleinerer war schon herausgebrochen und lag am Fuß der Treppe. Durch die breiten Fugen zwischen den Platten der Aussichtsplattform tropfte von je das Regenwasser in das Turminnere, das sich oft noch tagelang nach Regenfällen feucht hielt. Am 28. März brach gegen 13.30 Uhr etwa 1 Kubikmeter Mauerwerk aus der Ostseite des Turmes. Darauf wurden Sonnenscheinschreiber und Antennenmast von der Plattform genommen und der Turm nicht mehr betreten. In diesem Zustand bedeutete der Turm eine furchtbare Gefahr, furchtbarer noch als man zu diesem Zeitpunkte annehmen mußte. Am 29. März gegen 9 Uhr kam Maurermeister Volkert zur Besichtigung. Genau um 9.50 Uhr fiel vor den Augen von vier Zuschauern der Turm in sich zusammen, nachdem der Maurer einen geringen Anstoß dazu gegeben hatte. Nach dem Zusammenbruch zeigte sich die außerordentlich liederliche und gewissenlose Bauweise des Turmes: Nicht das geringste Bindematerial war zu erkennen. Kein einziges Mauerstück war geblieben. Der Trümmerhaufen zeigte nur einzelne Steine. Außerdem ging aus allem hervor, daß Maurer Bolz dadurch, daß er sich in Lebensgefahr begeben hatte, allen Kalmitwanderern einen großen Dienst erwiesen hatte. Wäre der Turm ohne Anstoß wenige Stunden später gestützt, so lag die Möglichkeit sehr nahe, daß Personen zu Schaden kamen. Nicht auszudenken ist das Unglück, das die fallenden Trümmer hätten anrichten können, wenn ein lebhafter Sonntagsverkehr oder um den Turm spielende Schulkinder überrascht worden wären. Auch lassen die in der auf den Einsturztag folgenden Nacht wehenden heftigen böigen Winde die Annahme zu, daß die von oben in den Treppenschacht hineinstürzenden Luftmassen sich in dem Raum gefangen und dann den ganzen Turm gesprengt hätten. Bei solchen Sprengungen wäre eine stärkere Beschädigung der um den Turm liegenden Gegenstände, vor allem der Kalmithütte, nicht ausgeblieben. Unter den Schuttmassen liegen nun noch die Wasserstoffbomben, deren Inhalt zu Kriegszeiten zur Füllung der Pilotballons diente. Deren Beseitigung wird dann jegliche Gefahr beenden. Assessor Eisfeld.
    Anmerkung: Detaillierte Beschreibung des Einsturzszenarios.
    Schlagwort: Erich Eisfeld · Kalmit · Turm · Einsturz · Kalmitturm · Wetterwarte (Kalmit)
    Quelle: Aus heimatlichen Gauen
    Erscheinungsjahr: 1928-04-24
    Erscheinungstag: 24. April
    Stufe: 6
    Sammlung: Kalmit · Kalmitturm · Erich Eisfeld · Meteorologe
    Ein Link fehlt.
    Eine urn fehlt.
    Eine PDF-Angabe fehlt.
    WIKI: Kalmit