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Glockenzehnt
Glockenzehnt war eine Abgabe (siehe auch: Zehnt). Der Glockenzehnt war Bestandteil des sogenannten Weinzehnten. Dieser wiederum war an die katholische Kirche (Hochstift Speyer, über eine Zeit lang aber auch an das Hochstift Worms) abzutreten. Es lag auf Weinbergen, die in Gemeindegebiet lagen, aber der Kirche gehörten bzw. zu deren Gunsten (Kapitalzinsen) belastet waren. Der Glockenzehnt war aber auch eine Leistung für den Glockendienst. Die Leistung (also das Läuten der Glocken, das Stellen der Uhr usw.) wurde in Naturalien, Erträge aus dem Glockenzehnten oder als Geldleistung entlohnt.
"In Maikammer waren dies 80 Morgen Land, teils Äcker und Wiesen (in der Gewanne „in den Dieterwiesen"), zum größten Teil Weinberge (in der Gewanne „im Überfeld"). Man bezeichnete diese in Richtung Edenkoben liegenden Weinberge als „Tochtermannswingert"."[1]. Die Angabe stammt wohl von Leonhardt[zit 1]1.
Ein Teil der Flächen lag in der Gewanne Dieterswiese, aber zum größten Teil als Weinberge im Überfeld. Diese gegen Edenkoben liegenden Weinberge wurden Tochtermannswingert genannt. Das Gelände war jeweils durch Glockensteine abgegrenzt und somit für jedermann ersichtlich.
- Seit 1464 war der Lehrer zugleich Kirchendiener (Glöckner) und hatte die Glocke zu bedienen. Als Entlohnung erhielt er dafür den Glockenzehnt.
- Am 29. August 1542[2] wurde der Distrikt des Glockenzehnten erneuert2.
- 1744 erbrachte dieser dem Lehrer zwei Malter vier Simmern Korn, drei Fuder Wein, ein Malter Spelz und ein Malter Gerste (ein Malter sind zwei Zentner oder sieben Simmer.[beg 1])[zit 2]
- 1748 ergab der Glockenzehnt 7 Viertel Wein. Das Gemeindegericht meinte, der Lehrer könne als Glöckner in guten Jahren 5—6 Fuder Wein machen. Der Lehrer bestritt dies. Er hatte in den 7 Jahren seines Hierseins nie 5 oder 6 Fuder Wein als Zehnt bekommen. (Quelle 10)"3
Fundstellen zu Glockenzehnt
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Sammlung_1 | Sammlung_2 | Anmerkung | Zitiert | Übertragung | Zitat | Schlagwort | SeiteDieses Attribut ist ein Spezialattribut in diesem Wiki. | Nutzen für Alsterweiler | Jahr | Datum | |
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Geschichte von Maikammer=Alsterweiler/Seiten | Glockenzehnt Alsterweiler | Glockenzehnt | Der Glockenzehnt brachte 2 Malter 4 Simmern Korn, 3 Fuder Wein, 1 Malter Spelz und 1 Malter Gerste ein. | Glockenzehnt Glocke Alsterweiler | Seite 196/2 | 3 | |||||
Geschichte von Maikammer=Alsterweiler/Seiten | Glockenzehnt im Jahr 1748 | Der Glockenzehnt ergab 1748 7 Viertel Wein. Das Gemeindegericht meinte, der Lehrer könne als Glöckner in guten Jahren 5—6 Fuder Wein machen. Der Lehrer bestritt dies. Er hatte in den 7 Jahren seines Hierseins nie 5 oder 6 Fuder Wein als Zehnt bekommen. (quelle 10) | Lehrer Glockenzehnt Glöckner Gemeindegericht Alsterweiler 1748 Viertel | Seite 135 | |||||||
Geschichte von Maikammer=Alsterweiler/Seiten | Glockenzehnt im Jahr 1542 | Von 80 Morgen Wingert, die besonders bezeichnet waren, wurde von altersher der sog. Glockenzehnt für den Glöckner zu Maikammer entrichtet. Auf Johanni Enthauptung 1542 wurde der Distrikt des Glocken- und Mesnerzehnten erneuert. (quelle 17) | Glockenzehnt 1542 Alsterweiler | Seite 134 | |||||||
Geschichte von Maikammer=Alsterweiler/Seiten | Glockenzehnt Glocke Alsterweiler Uhr | Glockenzehnt | Seit es in Maikammer eine Schule gibt, war der Lehrer auch Kirchendiener und hatte Glocke und Uhr zu bedienen. Für das kirchliche Geläut wurde von altersher der sog. Glockenzehnt entrichtet. 1542 wurde der Distrikt des Glockenzehnten erneuert. Dieser Bezirk umfaßte 80 Morgenen. teils aus Ackern und Wiesen, zum größten Teil aber aus Wingerten bestehend, und war mit Steinen, auf denen sich eine Glocke befand, abgegrenzt. | Glockenzehnt Glocke Glockendienst Distrikt Alsterweiler Uhr | Seite 196/1 | 3 | |||||
Glockenstein und Trullo | Artikel | Trullo Glockenstein Glockenzehnt Italiener Alsterweiler | 2002 | ||||||||
Glockenstein und Trullo | Bildstöcke und Flurkreuze | Beschreibung des Glockenzehnts und der Glockensteine, des Trullis. | Glockenstein und Trullo, Maikammerer steinerne Raritäten - Reich gesegnet ist Maikammer mit steinernen Zeugen. Allein 15 Steinkreuze, 20 Bildstöcke und 3 Weinberghäuschen stehen in der Gemarkung und im Wohngebiet. Von den zahlreichen Grenzsteinen hebt sich der heute im Ortszentrum stehende Glockenstein hervor. Er ist einer der Grenzsteine, die im Mittelalter das Gelände eingrenzten, aus dem der "Glockenzehnt" entrichtet wurde. In Maikammer waren dies 80 Morgen Land, teils Äcker und Wiesen (in der Gewanne "in den Dieterwiesen"), zum größten Teil Weinberge (in der Gewanne „im Überfeld). Man bezeichnete diese in Richtung Edenkoben liegenden Weinberge als "Tochtermannswingert". Früher bekamen nämlich die Söhne bei der Erbteilung die besseren und dem Ort näher liegenden Weinberge und die Töchter die weiter weg liegenden und schlechteren. Seit 1464 war der Lehrer zugleich Kirchendiener und hatte die Glocke zu bedienen. Als Entlohnung erhielt er dafür den „Glockenzehnt».
1542 wurde der Distrikt des Glockenzehnten erneuert. 1744 erbrachte dieser dem Lehrer zwei Malter vier Simmern Korn, drei Fuder Wein, ein Malter Spelz und ein Malter Gerste. (Ein Malter sind zwei Zentner oder sieben Simmer.) Der Lehrer lag öfters mit der Gemeinde im Streit, weil es ihm halt immer zu wenig war. Dazu meinte das Gemeindegericht, der Lehrer könne im Jahre fünf bis sechs Fuder Wein machen. Außerdem hatte er das Recht, auf dem Friedhof das Gras um die Gräber für seine Kühe und Geißen zu holen. Als Geläut der Gemeinde wird in früherer Zeit genannt: Die Mittagsglocke; das Läuten um 4 Uhr morgens von Michaeli bis Georgi, das den Zweck hatte, die Weinfuhrleute in der Frühe zu wecken. (Hier beklagte sich die Gemeinde Maikammer 1719, dass der Lehrer nicht gleich seinen Vorgängern in dieser Zeit geläutet habe.) Die oberamtliche Verordnung um das Jahr 1600 ordnete wegen des vielen Trinkens in den Wirtschaften an, dass zu Sommerzeiten abends um 8 Uhr und zu Winterzeiten um 7 Uhr geläutet werde und dass dann alle Wirtshausbesucher heimzugehen hätten: "Es soll auch kein Wirt über gemeide Zeit ihnen Wein geben. Wo aber ein Wirt solches übertritt und nach der Zeit Wein oder anderes geben wird, der soll ein Pfund Pfennig (1,70 bis zwei Mark) und ein jeder so in der Zech ist zehn Schilling Pfennig (rund eine Mark) sooft es geschieht, zu der Tätung unnachlässlich geben." (Gemeinde-Archiv Maikammer) Die Lehrer lehnten es mit der Zeit ab, den Glöcknerdienst zu versehen, sodass die Gemeinde Maikammer 1786 einen Mann als Glöckner einstellte, der den Glockenzehnt als Bezahlung bekam. Eine weitere Rarität im südpfälzischen Raum ist das Weinberghäuschen in der Gewanne "im Böbig". Hier steht ein typischer „Trullo». Ein einräumiger, steinerner Rundbau mit rundförmigem Kraggewölbe und einem Rundknauf an der Spitze. An diesem Kragkuppelbau ist ein Zinnenkranz eingearbeitet. Diese steinerne Bekrönung ist der "Zippus". Wahrscheinlich hat sein damaliger Besitzer, der königlich-bayerische Amtsrichter Carl Schott, der in Frankenthal tätig war, die im nahen Rheinhessen von italienischen Wanderarbeitern dort erbauten „Trullis gesehen und in seinem Weinberg "im Böbig" ein solches errichten lassen. Der rheinhessische Weinberghäuschenexperte Dr. Wolfgang Bickel hat den "Trullo" vermessen und festgestellt, dass alle Maße bereits im metrischen System sind. So datierte er die Bauzeit auf das ausgehende 18. Jahrhundert. Es war die Zeit, in der Steinmetze aus der Lombardei, in den rheinhessischen Steinbrüchen von Flonheim arbeiteten und die „Trullis nach ihren heimatlichen Mustern bauten. Diese Bauten findet man auch in Apulien und in der Provence. Sie sind verwandt mit den "Nuraghen", kegelförmigen Steinbauten in Sardinien aus der späteren Steinzeit und waren Zufluchtsorte in Kriegszeiten, sowie mit den "Bories" in der Provence. Bei uns dienten sie als Schutzbauten vor Sonne und Regen bei der Arbeitspause. Sie wurden besonders in ansteigendem Gelände erstellt, um einen weiten Rundblick zu haben, wobei die Weinbergschützen sich ihrer gerne im Herbst bedienten. | Grenzstein Trullo Glockenstein Glockenzehnt Glöckner Dieterwiesen Böbig Bories Tochtermannswingert Überfeld Zippus Nuraghen Glockendienst Maikammer Alsterweiler | Seite105 | 6 | 2002 | ||||
Glockenstein und Trullo/Auszug | Grenzstein Glockenstein Alsterweiler | 1542 wurde der Distrikt des Glockenzehnten erneuert. | Glockenzehnt Distrikt | 1 | 2 | ||||||
Glockenstein und Trullo/Auszug | Grenzstein Glockenstein Glockenzehnt Glöckner Alsterweiler | Die Lehrer lehnten es mit der Zeit ab, den Glöcknerdienst zu versehen, sodass die Gemeinde Maikammer 1786 einen Mann als Glöckner einstellte, der den Glockenzehnt als Bezahlung bekam. | Glockenzehnt Glöckner Glockendienst Glöcknerdienst | 1 | 2 | ||||||
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Weblinks
Literatur
Einzelnachweise
Anmerkungen
Zitate
- ↑ Von "80 Morgen Wingert, die besonders bezeichnet waren, wurde von altersher der sog. Glockenzehnt für den Glöckner zu Maikammer entrichtet. Auf Johanni Enthauptung 1542 wurde der Distrikt des Glocken- und Mesnerzehnten erneuert.(Quelle 17)", Seite 134
- ↑ (Wittmer (2000)): "Der Lehrer lag öfters mit der Gemeinde im Streit, weil es ihm halt immer zu wenig war. Dazu meinte das Gemeindegericht, der Lehrer könne im Jahre fünf bis sechs Fuder Wein machen. Außerdem habe er das Recht, auf dem Friedhof das Gras um die Gräber für seine Kühe und Geißen zu holen." Alle Angaben nach Leonhardt (1928)
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Glockenzehnt gehört den Kategorien an: Begriff, Zehnt
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Referenzierungen
- ^ Titel: Geschichte von Maikammer=Alsterweiler.
Schlüssel: Geschichte von Maikammer=Alsterweiler/Seiten#Seite_134
Seite: Seite_134
Zitat: Von 80 Morgen Wingert, die besonders bezeichnet waren, wurde von altersher der sog. Glockenzehnt für den Glöckner zu Maikammer entrichtet. Auf Johanni Enthauptung 1542 wurde der Distrikt des Glocken- und Mesnerzehnten erneuert. (quelle 17)
Übertragung: Eine Übertragung fehlt.
Anmerkung: Glockenzehnt im Jahr 1542
Es gibt keine Notes.
Schlagwort: Alsterweiler · Glockenzehnt · 1542
Quelle:
Vorkommnis: Ein Datum für das Vorkommnis fehlt.
Vorkommnistag: Eine Tagesangabe (Vorkommnistag) fehlt.
Die Einstufung fehlt noch.
Sammlung: Die Zuordnung zu einer Sammlung fehlt.
LINK: Glockenzehnt
Eine urn fehlt.
Eine PDF-Angabe fehlt.
WIKI: Glockenzehnt - ^ Leonhardt (1928)/Seite134/1
- ^ Titel: Geschichte von Maikammer=Alsterweiler.
Schlüssel: Geschichte von Maikammer=Alsterweiler/Seiten#Seite_135
Seite: Seite_135
Zitat: Der Glockenzehnt ergab 1748 7 Viertel Wein. Das Gemeindegericht meinte, der Lehrer könne als Glöckner in guten Jahren 5—6 Fuder Wein machen. Der Lehrer bestritt dies. Er hatte in den 7 Jahren seines Hierseins nie 5 oder 6 Fuder Wein als Zehnt bekommen. (quelle 10)
Übertragung: Eine Übertragung fehlt.
Anmerkung: Glockenzehnt im Jahr 1748
Es gibt keine Notes.
Schlagwort: Alsterweiler · Glockenzehnt · 1748 · Viertel · Gemeindegericht · Glöckner · Lehrer
Quelle:
Vorkommnis: Ein Datum für das Vorkommnis fehlt.
Vorkommnistag: Eine Tagesangabe (Vorkommnistag) fehlt.
Die Einstufung fehlt noch.
Sammlung: Die Zuordnung zu einer Sammlung fehlt.
LINK: Glockenzehnt
Eine urn fehlt.
Eine PDF-Angabe fehlt.
WIKI: Glockenzehnt