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Erb
Erb[lit 1] ist ein alter Flurname in Maikammer. Heute ist die Flurlage Bestandteil der Ortslage und weitgehend bebaut. Die Flurlage Erb liegt nicht in Alsterweiler, wird aber in Urkunden erwähnt, die mit Alsterweiler Bürgern zusammenhängen.
Ableitung des Namens
Die Flurlage „Erb“ liegt in der Gemarkung von Maikammer zwischen der Sankt Martiner Straße, der Brunnenstraße, dem Weideweg und der Weinstraße Süd. Heute ist „de Erb“ (umgangssprachlich) Teil der besiedelten Ortslage und überwiegend bebaut. Die Planung für das Baugebiet begann in den 1990er Jahren. Es umfasste zwei Abschnitte „Im Erb I“ und „Im Erb II“.
Auf südlicher Seite (nach rechts schauend) liegt das Gelände des im Jahre 1984 errichteten Bildungszentrums für Arbeitssicherheit. Vor dem Bau des Ausbildungsszentrums (Gerd Volker Heene (1926-2009), Architekt) stand dort eine Mühle. Auf der Nordseite (nach links schauend) steht ein Bildstock mit der Bezeichnung Im oberen Erb. In Maikammer und insbesondere in seinem Ortsteil Alsterweiler stehen zahlreiche religiöse Flurdenkmale.
Geschichte Der Name „Erb“ leitet sich von „erbi“ (altsächsisch) also Erbe, Erbteil, Erbgut oder Erbbestand ab. Bei der Flurlage „Erb“ handelte es sich um ein Stück Land, das schon lange im gleichen Eigentum oder Besitz war. Daraus entstand ein „Erbe“. Unterschieden waren in früheren Jahren noch die Lagen „Im Erb“ und „Im Oberen Erb“.
Die erste bekannte urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1619. Dort heißt es: „Zwei Schemel im Erber“. Schemel war damals eine Flächenangabe, die eine Einheit von 3 bis 4 Zeilen in einem Weinberg umfasste. „Drey schemel, das ist ungefehr ein halb viertel weingart“. „Das Viertel entspricht ungefähr 642 Quadratmetern“ (Leonhardt 1928, Seite 200ff. und DRW 2021).
Eine weitere Erwähnung der Flurlage findet sich im Jahre 1669. Dort heißt es „Wiß im Erb und Blumengaß“. Es ging also um den Besitz einer Wiese. Im gleichen Jahr wird noch ein „Erbpfad“ genannt. Dieser ist auch heute noch bekannt und führt von der St. Martiner Straße zur Brunnengasse (Wittmer 2000, S. 111).
In einer Erbschaftsurkunde der Eheleute Bernhard und Salome Koch wird die Lage „Im Erb“ erwähnt . Die Urkunde trägt das Datum 16. Juni 1795: „241 fl - Joh(annes) Hildenbrand Ein Viertell im Erb oberseits Lampatus Thommanns witb unterseits Georg Waldmann“ „161 fl - Johann Volkert Ein halbes Viertell im Erb oberseits Johann Müller Unerseits Johann Volkert“ (Dreyer 2018). Die in der Urkunde erwähnten Eheleute Koch waren die Eltern des berühmten aus Maikammer stammenden Architekten Heinrich Koch (1781-1861).
Die benachbarten Flurnamen lauten „Im Feilig“ und im „Im Lausböhl“. Weitere Flurlagen in Maikammer und Alsterweiler sind: Spielfeld Ziegelscheuer
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Belege
Nachweise Erb[1] (unvollständig)
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Fundstellen zu Erb
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Sammlung_1 | Sammlung_2 | Anmerkung | Zitiert | Übertragung | Zitat | Schlagwort | SeiteDieses Attribut ist ein Spezialattribut in diesem Wiki. | Nutzen für Alsterweiler | Jahr | Datum | |
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LA Sp F 14 Nr.2798a | Akt Ausfauteiakten | Kleidung für Heinrich Koch (1781) Werkzeug für Heinrich Koch (1781) | Heinrich Koch (1781) Nachlass Haushalt Erbschaftsteilung Erb | 16 Juni 1795 | |||||||
Neustadter Wochenblatt/Alsterweiler | Mühlgasse Hartmannstraße Hartmannstraße Nr.61 Franz Eisenbiegler Immobilienversteigerung | Immobilienversteigerung, Hartmannstraße Nr.61 . | Alsterweiler. (Immobilien-Versteigerung.) Den eilften Mai nächstens, Nachmittags um ein Uhr, im Wirthshause zur Blume zu Alsterweiler, auf Anstehen von 1 ) Franz Eisenbiegler, Bürgermeister und Gutsbesitzer, zu Geinsheim wohnhaft, handelnd als Vormund über: Theresia, Friedrich und Adam Eisenbiegler, minderjährig gewerblos bei ihm domizilirte Kinder von den zu Alsterweiler wohnhaft gewesenen und daselbst im Jahr 1839 verlebten Eheleuten und Gutsbesitzer: Johann Adam Eisenbiegler und Elisabetha Rieth. 2) Michael Schwarzwälder, Gutsbesitzer, zu Alsterweiler wohnhaft, handelnd als Beivormund dieser Kinder; und in Gefolge gerichtlich bestätigten Familienrathsbeschlusses, werden vor dem zu Edenkoben wohnhaften, hierzu committirten königl. Notäre Nikolaus Kößler, nachbeschriebene, den genannten Kindern angehörige Liegenschaften, evidenten Vortheils wegen, auf Eigenthum versteigert, als nämlich: a. Im Banne von M aikammer-Alsterweiler. Tarirt. fl. Ohngefähr 8 Aren Wingert im Eizum . . . 300. Ohngefähr 16 Aren dito auf der Wäschhütt 550. f/ 8 , dito allda . . . . 300. // 4 ,, dito im Letten oder - Feilig . . . . 150. / 4 // dito allda d…150. // 8 ,, dito im Kreuzen . . 300. f/ 8. ,, dito am Holzweg . 250. // 8 ,, dito im Grund . . 250. // 4 , dito im Bobel oder Keßler . . . 150. º/ 16 // - dito im Mühl-Acker oder Erb . . . 550. // 6 f/ dito im Hinkelwingert im Wolfsloch 300. - // - 8 ,, dito auf der Held . 300. // 6 ., dito auf der Haide . 150. // 5 , dito im untern Dürkheimer . . . 200.
Ein solid in Stein erbautes zweistöckiges Wohnhaus sammt Hof, Scheuer, Stallungen, Kelterhaus mit Kelter, zwei gewölbten Kellern, in welchen 60 bis 70 Stück Wein bequem gelagert werden können, Kartoffelkeller, Waschhaus, Holzremise, Weingarten hinter dem Hause, Pflanzgarten dem Hause gegenüber gelegen, sammt sonstigen Dependenzien, an der Mühlgasse unten im Dorfe Alsterweiler, enthaltend zusammen circa 17 Aren oder 82 9/10 Ruthen Flächenraum. . 3800. b. Im Banne von Diedesfeld. Ohngefähr 16 Aren Wingert auf der obern Haide oder Hitschbach…360. c. Im Banne von Hambach. Ohngefähr 160 Aren oder 5 Morgen Wald im Hambacher Haag am Rittersberg . 250. Summa . . . 8310. In obbeschriebener Behausung, welche durch ihre zweckmäßige Einrichtung sich zum Betriebe der Oekonomie, des Weinhandels, und durch ihre Lage in einer der schönsten Gegenden der Pfalz, welche die Aussicht in die weite schöne Umgegend bis jenseits des Rheins, darbietet, sich auch als Landhaus für Städter eignet, lagern dermalen noch die den genannten Minderjährigen angehörigen Fässer, Herbstbütten und Züber, welche einige Wochen später versteigert werden. Steigliebhaber, welche dieses schöne Besitzthum einzusehen wünschen, belieben sich deßhalb an obgenannten Beivormund, Herrn Schwarzwälder zu Alsterweiler, zu wenden. Edenkoben, den 22. April 1840. K ö ß l er, Notär. | Mühlgasse Gutsbesitzer Friedrich Eisenbiegler Hartmannstraße Nr.61 Michael Schwarzwälder Im Eizum Zur Blume Johann Adam Eisenbiegler Letten Erb Im Grund Weinversteigerung Mühlacker Elisabeth Rieth Franz Eisenbiegler Geinsheim Zur Blume (Alsterweiler) Theresia Eisenbiegler Adam Eisenbiegler Hinkelwingert Im Wolfsloch Wäschhütt Feilig Im Kreuz Am Holzweg Im Bobel Keßler Auf der Held Auf der Haide Im unteren Dürkheimer | Seite 135/1 | 6 | 1840 |
= Erb wurde am Tue, 14 Jan 2025 08:56:15 +0000 in die Liste der Kuladig-Artikel unter der Bezeichnung Kultur.Landschaft.Digital aufgenommen.https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-332652
Weblinks
Literatur
- ↑ Wittmer, R. (2000) Die Flur von Maikammer-Alsterweiler: Ihre Namen und steinernen Zeugen in Geschichte und Geschichten Maikammer, Ortsgemeinde Maikammer, Seite 116
Einzelnachweise
Anmerkungen
Zitate
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