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Alsterweiler:Geschichte

Aus Alsterweiler
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Siehe auch: Kurpfalz

Heute verstehen wir unter "Pfalz"

[lexikon.meyers.de/meyers/Pfalz_%28Geografie%29 Meyers LEXIKONONLINE2.0] [1] schreibt zu dem Begriff: "mittlerer und südlicher Teil des Regierungsbezirks Rheinhessen-Pfalz ...

1) mittlerer und südlicher Teil des Regierungsbezirks Rheinhessen-Pfalz, Rheinland-Pfalz, grenzt im Süden an Frankreich; umfasst Pfälzer Wald, Nordpfälzer Bergland, den Westrich, das Pfälzer Gebrüch und die Pfälzische Rheinebene (Teil des nördlichen Oberrheinischen Tieflands; zusammen mit der Haardt als Vorderpfalz bezeichnet). Kurpfalz, Pfalzgrafschaft bei Rhein, Rheinpfalz, rheinische Pfalz, ...(Karte Pfalz seit 1945)

2) Kurpfalz, Pfalzgrafschaft bei Rhein, Rheinpfalz, rheinische Pfalz, historischer deutscher Territorialstaat v. a. im Nahe-Rhein-Neckar-Gebiet und in der Oberpfalz." (Karte Pfalz 1816)

(Anmerkung: hier wäre die Bezeichnung "Rheinkreis" noch zu ergänzen.)

Kurzer Abriss zur Geschichte

Weiter im Lexikon:[2] "Ausgehend von der Pfalzgrafschaft Lothringen am Niederrhein" (Lotharingia - Pfalzgraf)", verlagerte sich der pfalzgräfliche Machtbereich im Laufe des 11./12. Jahrhunderts in den Eifel-, Mosel- und Neckarraum, seit dem

Die Goldene Bulle (1356) sprach die auch von Bayern beanspruchte Kurstimme der Pfalz (Kurpfalz) zu. Nach dem Tode Ruprechts III. (1398–1410, seit 1400 als Ruprecht von der Pfalz Römischer König) gründeten seine Söhne vier Linien:

Durch Kurfürst Friedrich I. (1452–75) wurde die pfälzische Vormachtstellung am Oberrhein begründet. Mit dem Wechsel der Linien beim Regierungsantritt Friedrichs III. (1559; mittlere Kurlinie Pfalz-Simmern) wurde die Pfalz zu einem

Damit verbunden war eine reichsständische Opposition gegen den Kaiser. Kurfürst Friedrich V. ließ sich als Haupt der unter Friedrich IV. 1608 gegründeten protestantischen Union 1619 zum böhmischen König wählen, verlor jedoch nach der Schlacht am Weißen Berg (1620) sowohl sein kurzzeitiges Königtum (daher der »Winterkönig« genannt) als auch sein Stammland mit der Kur an Bayern; erst sein Sohn Karl Ludwig konnte Letzteres, verbunden mit einer neu geschaffenen

  • 8. Kurwürde, jedoch ohne die Oberpfalz, 1648 durch den Westfälischen Frieden wiedergewinnen.

Nach Erlöschen der mittleren Kurlinie 1685 führten die Erbansprüche, die Ludwig XIV. erhob, zum Pfälzischen Erbfolgekrieg. Der Regierungsantritt der (1569 gegründeten)

  • katholischen Linie Pfalz-Neuburg (junge Kurlinie; 1720–78 Residenz Mannheim) führte zur Gegenreformation.

Mit der Hausunion von 1724 fand der Gegensatz zu den bayerischen Wittelsbachern ein Ende.

  • 1742 folgte die Linie Pfalz-Sulzbach (seit 1777 auch in München als Erbe der bayerischen Wittelsbacher) und
  • 1799 die Linie Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld.
  • 1801 fielen die linksrheinischen Gebiete der Pfalz an Frankreich,
  • 1803 gelangte der rechtsrheinische Teil an Baden, Leiningen, Nassau und Hessen-Darmstadt.

Bei der politischen Neugliederung der linksrheinischen Gebiete des Deutschen Bundes wurde

  • 1849 wurde der »Pfälzer Aufstand« von preußischen Truppen niedergeworfen.
  • 1918–30 waren die linksrheinischen Gebiete der Pfalz französisch besetzt (1920 Anschluss des Westteils der Pfalz an das Saargebiet). Die Rheinpfalz (bis 1940 bei Bayern, dann mit dem Saargebiet zum Gau Saarpfalz vereinigt) kam
  • 1945 zur französischen Besatzungszone,
  • 1946 größtenteils zu Rheinland-Pfalz.

Kirchliche Einteilung der Diözese Speier

Ein Teil der Pfalz - die Dözese Speier - war bis circa 1716 wie folgt eingeteilt [3]:

Der Kirchensprengel hatte vier Archidiakonate. Jedes Archidiakonat umfasste 3 bis 5 Dechanate oder Landkapitel; jedes Landkapitel wiederum eine Reihe von Stiften, Pfarreien, Frühmessereien und anderes mehr. Die vier Archdiakonate nannten sich nach den vier vornehmsten Stiften der Diözese. Es waren:

Das Archidiakonat der Domprobstei
Auf dem linken Rheinufer gelegen, umfasste es vier Landdechanate nämlich

  • Weissenburg,
  • Herxheim,
  • Weiher unter Rietburg,
  • Böhl

und zählte 3 Stifte, 176 Pfarreien, 131 Frühmessereien, 80 Kaplaneien, 53 Benefizien, 13 Klöster und 2 Ordenshäuser.

Das Archidiakonat der Probstei des Collegiatstifts St. German und Moriz
Auf dem rechten Rheinufer zwischen Rhein und Schwarzwald, Murg und Saalbach gelegen, umfasste drei Landdechanate, nämlich

  • Kuppenheim,
  • Durlach und
  • Graben

und zählte 2 Stifte, 69 Pfarreien. 25 Frühmessereien, 55 Kaplaneien und 4 Klöster.

Das Archidiakonat der Probstei des Collegiatstifts St. Guido
auf dem rechten Rheinufer, nördlich und östlich vom Archidiakonat St. German und Moriz, umfaßte fünf Landdechanate, nämlich

  • Bruchsal,
  • Bretten,
  • Marbach,
  • Pforzheim und
  • Bönnigheim

und zählte 131 Pfarreien, 97 Frühmessereien, 60 Kaplaneien, 26 Benefizien, 3 Stifte und 9 Klöster.

Das Archidiakonat der Probstei des Collegiatstifts Allerheiligen oder zur heiligsten Dreifaltigkeit
Auf dem rechten Rheinufer gelegen und den südöstlichsten Teil der Diözese bildend, umfasste es drei Landdechanate, nämlich

  • Stadt Weil,
  • Markgröningen und
  • Vaichingen

und zählte 73 Pfarreien, 33 Frühmessereien, 30 Kaplaneien, 59 Benefizien, 5 Klöster und 2 Ordenshäuser.

Es lagen also ungefähr drei Viertel der Diözese Speier auf dem Gebiete des heutigen Baden-Württembergs. Der Kirchensprengel zählte insgesamt 15 Landdechanate, 464 Pfarreien mit Einschluß der 15 Pfarreien der Stadt Speier, welche keinem Landdechanate sondern den Archidiakonaten direkt unterstanden, 286 Frühmessereien, 246 Kaplaneien und 154 sonstige Benefizien.

Der Rheinkreis - Beginn der baierischen Zeit - Staatsvertrag 14. April 1816

Für die Betrachtungen zum Reisehandbuch ist die Neugliederung nach dem 14. April 1816 von Bedeutung. Aufgrund des Staatsvertrages zwischen Österreich und Bayern war die Pfalz an die bayerische Krone gekommen. Damit endete die kurze österreichische Zeit der Pfalz.

Zunächst wurden die seit 1814 in Landau in der Pfalz, Kaiserslautern, Zweibrücken und Speyer und seit 1816 in Frankenthal/Pfalz bestehenden Kreisdirektionen im Jahr 1817 in Bezirksdirektionen umbenannt. Durch köngliches Rescript vom 6. November 1817 und Verfügung der "kön.-baier. Regierung des Rhein-Kreises" vom 17. Februar 1818 sind diese Bezirksdirektionen aufgehoben und die zwölf Landcommissariate eingerichtet worden, die auch im Reisehandbuch erwähnt sind. Ab dem 1. April 1818 wurde auf diese Struktur der gesamte Wirkungskreis der bisherigen Bezirksdirektion übertragen (vgl. dazu Edmund Kinzinger [4]).

Pfalz - Bayerische Zeit 1837 bis nach dem II. WK


Matzinger 16:45, 17. Mai 2008 (UTC)

  1. lexikon.meyers.de/meyers/Pfalz_%28Geografie%29 Meyers LEXIKONONLINE2.0 /19.04.2008
  2. lexikon.meyers.de/meyers/Pfalz_%28Geografie%29 Meyers LEXIKONONLINE2.0 /19.04.2008
  3. Glaser, Michael: "Die Dözese Speier in den päpstlichen Rechnungsbüchern 1317 bis 1560. ", in: Historischer Verein der Pfalz,, Mitteilungen des Historischen Vereins der Pfalz., Speier 1893, S. 1 bis 166
  4. Kinzinger, Edmund: Landkommissäre, Bezirksamtmänner und Landräte seit Bildung der Verwaltungsbezirke Pirmasens und Zweibrücken. In: Heimatkalender des Pirmasenser und Zweibrücker Land, 1993, S. 27ff.